Kreis Ahrweiler/Sinzig

Wie soll es an Schulen weitergehen? Förderschule in Sinzig will Fernunterricht vermeiden

Von Judith Schumacher
Die Janzusz-Korczak-Schule Sinzig will Schüler der Don-Bosco-Schule aufnehmen, es gilt aber, noch viele Fragen zu klären.
Die Janzusz-Korczak-Schule Sinzig will Schüler der Don-Bosco-Schule aufnehmen, es gilt aber, noch viele Fragen zu klären. Foto: Judith Schumacher

Angesichts der von der Flutkatastrophe nicht mehr nutzbaren Don-Bosco- und Levana-Schulen in Ahrweiler hält die Förderschulgemeinschaft zusammen. In einer ersten Zusammenkunft aller betroffenen Schulleiter war auch die rheinland-pfälzische Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) zugegen.

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Für den Bereich Förderschulen wurden erste Überlegungen angestellt, wie der Schulbetrieb weitergehen kann. „Davon ist aber noch nichts spruchreif. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die nun auf ihre Umsetzbarkeit untersucht werden“, sagte der Schulleiter der Sinziger Janusz-Korczak-Schule, Andreas Schmitt, im Gespräch mit der RZ. Klar ist, dass es für die rund 190 Kinder der Don-Bosco-Schule ein wohnortnahes Angebot für Schüler und Familien geben wird.

„Wir schauen, was wir hier in Sinzig auf die Beine stellen können, auch mithilfe der Förderschulgemeinschaft aus den benachbarten Kreisen Neuwied und Mayen-Koblenz, etwa was Lehrmaterial und Mobiliar angeht“, fährt der Direktor fort. Das Wichtigste sei, dass es keinen Fernunterricht und kein Homeoffice geben soll, um Eltern zu entlasten und den Kindern einen Ort zu schaffen, wo sie spielen und lernen können, und dass alle einen Platz haben, an dem sie möglichst viel Kontinuität erleben, was Mitschüler, Klassenverbände und betreuende Lehrer angeht.

„Auch die Schulgemeinschaft der Don-Bosco-Schule soll möglichst erhalten werden, wenn die Schülerinnen und Schüler ihr altes Gebäude aufgrund der Schäden für mindestens ein Jahr nicht mehr nutzen können. Wir werden wohl viele aus der Don-Bosco-Schule bei uns aufnehmen. Aber wie gesagt: Es ist noch nichts spruchreif“, betont Andreas Schmitt.

Nicht leicht zu klären sei der Schülertransport wegen der Fragen, welche Straßen zu nutzen sind und wo aktuell dann die betroffenen Kinder wohnen. Das gelte aber für alle Schulen, die nicht nutzbar sind. „Es ist etwas anderes, für 300 Förderschüler, die einen besonderen Bedarf haben, einen Platz zu schaffen und dies zu organisieren als für 7500 Schüler von Regelschulen oder 2500 der berufsbildenden Schule in der Kreisstadt, die nun einen Platz suchen“, erklärt Schmitt die Probleme.

Nun müssten eben alle – die verschiedenen Träger, Kreis, Kommunen, Städte, Aufsichtsbehörde und Ministerium – kooperierend zusammenarbeiten. Die Schüler bekommen nach eineinhalb Jahren Corona nun auch noch die Folgen der Flutkatastrophe zu spüren. „Wir versuchen, bei der Organisation möglichst vom Kind her zu denken und mit den Infrastrukturen zu arbeiten, die noch da sind“, sagt der Direktor.

Die Janusz-Korczak-Schule selbst war nun eine Woche lang Anlaufstelle für Hilfesuchende. „Wir boten Verpflegung, Unterbringung und Duschen an. Einige wenige Kolleginnen und Kollegen sind selbst von der Katastrophe betroffen. Bei der Levana-Schule sind es jedoch mehr“, sagt Schmitt. Die Verarbeitung all dessen werde wohl noch lange brauchen.

Von unserer Mitarbeiterin Judith Schumacher