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Kreis Ahrweiler

Wie lässt sich historische Architektur in Bad Neuenahr retten? Hubert Rieck saniert das Gründerzeithaus

Von Beate Au
Das Gründerzeithaus von Hubert Rieck in der Kreuzstraße gehört zu den zahlreichen Gebäuden, die typisch sind für die historische Architektur in Bad Neuenahr.
Das Gründerzeithaus von Hubert Rieck in der Kreuzstraße gehört zu den zahlreichen Gebäuden, die typisch sind für die historische Architektur in Bad Neuenahr. Foto: Vollrath

„Dieses Haus ist bewohnt“, steht an der Eingangstür des Gründerzeithauses in der Kreuzstraße 32 in Bad Neuenahr. Hier hält der Besitzer Hubert Rieck seit der Flutnacht die Stellung in den oberen Etagen, obwohl er hier dramatische Szenen erlebt hat. Rieck hätte auf den Zettelaushang auch schreiben können: „Dieses Haus wird geliebt.“

Lesezeit: 3 Minuten
Es zählt zu den wertvollen Exemplaren, die typisch sind für die historische Architektur in Bad Neuenahr. Deshalb steht es seit Anfang der 1980er-Jahre unter Denkmalschutz. Die Sanierung nach der Flut ist nicht nur für den Hausherrn eine Herzensangelegenheit. Besuch von einem Expertenteam der für den Denkmalschutz zuständigen Generaldirektion Kulturelles Erbe hat ...
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Ein Haus mit wechselvoller und tragischer Geschichte

„Dieses Haus ist mehr als ein Gebäude. Es ist wie eine Hülle, die eine Reihe von menschlichen Schicksalen birgt“, so Hubert Rieck, der sich auch mit der Geschichte des Hauses beschäftigt hat. Gebaut wurde es 1905 im Auftrag von J.

Maxrath und P. Vos von dem Bonner Architekten Carl Edler als Pension im aufstrebenden Heilbad, wo nicht nur repräsentative Hotelbauten gebraucht wurden, sondern auch kleinere Gästehäuser mit privatem Charakter in Mode waren. Einen Anbau aus Tuffstein zum Garten hin erhielt es in den 1930er-Jahren durch Fritz Cahn, der nach Theresienstadt deportiert wurde und dort starb. Ende der 1930er- bis Anfang der 40er-Jahre führte das jüdische Ehepaar Elkan in der Kreuzstraße 32 eine Pension für jüdische Gäste. Von seinen drei Kindern überlebte nur Erich Elkan die nationalsozialistischen Vernichtungslager. Hubert Rieck verwahrt in seinem Archiv ein Foto, das Erichs Schwester Helga beim Servieren im Speisezimmer der Pension zeigt. „Erich Elkan hat mich einmal besucht“, erklärt Rieck. Zur Geschichte des Haues gehört auch, dass nach 1945 die in Köln ausgebombte zweite Frau des berühmten Sängers Willi Ostermann, Käthe Ostermann, hier unterkam. 1959 kauften die Eltern von Hubert Rieck das Haus. „Sie fuhren deshalb nach Essen zu der jüdischen Anwältin der Erbin, die in New York lebte“, so Rieck. bea

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