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Kreis Ahrweiler

Wie eine Schülerin ihren Alltag meistert: Unterricht nach Plan in der Realschule plus Niederzissen

Von Mirjam Hagebölling
Amelie Hagebölling arbeitet konzentriert an ihren Aufgaben. Durchschummeln geht im Homeschooling nicht. Jede einzelne Aufgabe muss über die virtuelle Lernplattform pünktlich abgegeben werden. Foto: Mirjam Hagebölling
Amelie Hagebölling arbeitet konzentriert an ihren Aufgaben. Durchschummeln geht im Homeschooling nicht. Jede einzelne Aufgabe muss über die virtuelle Lernplattform pünktlich abgegeben werden. Foto: Mirjam Hagebölling

Die Wintersonne lugt hinter den Bergen hervor und taucht den kleinen Ort Wassenach in rötlich schimmerndes Licht. Der Vormittag bei Familie Hagebölling beginnt eine Stunde später als üblich. Um kurz nach 7 Uhr sitzen drei von vier Familienmitgliedern bereits am Frühstückstisch, während der Jüngste noch schläft. Die morgendliche Routine für die elfjährige Amelie ist dennoch eng getaktet.

Lesezeit: 2 Minuten
Pünktlich um 7.40 Uhr beginnt ihr Unterricht am heimischen Schreibtisch per Videokonferenz. Etwas Gutes kann Amelie der Situation abgewinnen: „Normalerweise müsste ich viel früher aufstehen und im überfüllten Bus zur Schule nach Niederzissen fahren“, sagt sie noch leicht verschlafen. Auch im Bus herrsche Maskenpflicht, mittags sei es meist noch voller ...
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Schulleiter Timo Djelassi

Dass der Fernunterricht der Realschule plus in Niederzissen ein echtes Erfolgsmodell ist, belegen die Ergebnisse einer Umfrage, die Schulleiter Timo Djelassi kürzlich unter den Eltern und Schülern durchgeführt hat. Rund zwei Drittel der 320 Schüler beteiligten sich daran. Demnach bescheinigt die Mehrzahl, dass sie mit dem System und der Technik gut zurechtkommen. „Insgesamt sind die Eltern sehr froh, dass wir über die Lernplattform und die Videokonferenzen den Regelunterricht abbilden, die Schüler gut mitkommen und die Lehrer als Ansprechpartner zur Verfügung stehen“, meint Djelassi. Der Großteil der Schüler beteilige sich über das Videokonferenzsystem rege am Unterricht. „Einige wenige trauen sich allerdings nicht, bei den Videokonferenzen etwas zu sagen. Wir haben diese Schüler sehr gut im Blick, führen Telefonate mit ihnen und Eltern oder schreiben auch mal einen Brief“, betont Djelassi. Um die Beziehungsarbeit während des Lockdowns zu stärken, sei ein virtueller Elternabend geplant.

Nach fünf Wochen Fernunterricht fällt das Resümee für Schulleiter Timo Djelassi gemischt aus: „Einerseits merken wir, dass die Schüler Sehnsucht nach realen Treffen und echten Kontakten haben. Es ist deutlich zu spüren, dass Motivation und Struktur langsam nachlassen“, betont er. Den Schülern fehle vor allem die Rückkoppelung mit den Lehrern. „Die Themen werden zwar bearbeitet, wir wissen allerdings nicht, ob sie auch bei allen angekommen sind. Im Präsenzunterricht ist klar, dass ich etwas noch mal erklären muss, wenn ich in fragende Gesichter blicke“, meint Djelassi. „Andererseits mache ich mir große Sorgen um mein Kollegium in Anbetracht der vielen mutierten Virusvarianten. Ich finde, Lehrer, Erzieher und Busfahrer sollten bei der Impfstrategie prioritär behandelt werden. Solange das nicht der Fall ist, sollte kein Risiko eingegangen und der Fernunterricht mit dem Angebot der Notbetreuung aufrechterhalten bleiben“, sagt Djelassi.

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