Ahrtal

Wenn der Wiederaufbau im Ahrtal zum Härtefall wird: Diakonie Katastrophenhilfe bietet finanzielle Hilfen an

Der private Wiederaufbau macht zwar große Fortschritte, aber es gibt immer noch Betroffene, die den 20-prozentigen Eigenanteil nicht aufbringen können oder aktuell durch hohe Energiekosten in finanzielle Not geraten. Zahlreiche Hilfsorganisationen bieten in diesen Härtefällen finanzielle Unterstützung an.
Der private Wiederaufbau macht zwar große Fortschritte, aber es gibt immer noch Betroffene, die den 20-prozentigen Eigenanteil nicht aufbringen können oder aktuell durch hohe Energiekosten in finanzielle Not geraten. Zahlreiche Hilfsorganisationen bieten in diesen Härtefällen finanzielle Unterstützung an. Foto: Entwicklungsagentur/Uli Adams

Der Wiederaufbau im Ahrtal schreitet vielerorts gut voran. Doch einige private Bauherren bleiben auf der Strecke: Ihnen fehlen schlicht die finanziellen Mittel, um den 20-prozentigen Eigenanteil stemmen zu können. Doch verzweifeln sollten diese Menschen nicht, denn es gibt Hilfsangebote für sie.

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Der Wiederaufbau von privaten Gebäuden nach der Naturkatastrophe im Ahrtal macht weiter Fortschritte. Mehr als 450 Millionen Euro wurden bereits an Aufbauhilfen für Gebäude aus dem Fonds von Bund und Ländern bewilligt. 80 Prozent der Aufbaukosten sind damit aus dem Fonds finanziell abgedeckt.

Spendentöpfe für Härtefälle

Es gibt aber auch Hilfe für jene, die den 20-prozentigen Eigenanteil nicht decken können oder durch die massiven Energiepreiserhöhungen finanziell in Not geraten sind, teilt die Entwicklungsagentur mit. Sie verweist darauf, dass es bei verschiedenen Hilfsorganisationen Spendentöpfe für Härtefälle gebe. Rund eine Million Euro stelle etwa die Diakonie Katastrophenhilfe RWL als sogenannte Härtefall-Hilfen für Opfer der Naturkatastrophe vom Juli 2021 in Nordrhein-Westfalen und ganz Rheinland-Pfalz zur Verfügung.

Unter dem Namen Diakonie Katastrophenhilfe RWL haben sich die Diakonie Katastrophenhilfe und das Diakonische Werk Rheinland-Westfalen-Lippe (Diakonie RWL) in Kooperation mit der Evangelischen Kirche im Rheinland zusammengeschlossen. Gemeinsam unterstützen die Organisationen Betroffene der Flutkatastrophe 2021 im gesamten Hochwassergebiet – von Hagen im Norden bis Trier im Süden. Neben mobiler Beratung und psychosozialer Unterstützung und Seelsorge bietet die DKH RWL finanzielle Hilfe für Betroffene in Form von Haushaltsbeihilfen, Wiederaufbauhilfen und Härtefall-Hilfen an.

Hilfe für unterschiedliche Härtefälle

Viele Menschen sind nach den immensen Hochwasserschäden nicht in der Lage, die Beträge zu begleichen, die etwa durch den Einsatz von Bautrocknern oder mobilen Heizgeräten verursacht worden seien, weiß man bei der Diakonie Katastrophenhilfe. Und auch im Fall der zusätzlichen Energiekosten können Härtefall-Hilfen greifen.

Die Diakonie weist zudem darauf hin, dass sie in besonderen Härtefällen nach sorgfältiger Prüfung mit Spendengeldern auch Betroffenen helfen kann, die bereits Leistungen vom Land oder der Versicherung erhalten haben. Die finanzielle Unterstützung von Bund und Ländern für den Wiederaufbau deckt in der Regel 80 Prozent der Kosten ab. Über einen Onlineantrag können die Menschen bei der Diakonie Katastrophenhilfe RWL Geld für die verbleibenden 20 Prozent beantragen.

Hilfen gibt es nur für Privathaushalte

Abhängig von der Höhe des Schadens an ihrem Wohnraum, der möglichen Förderung des Landes und ihrer finanziellen Bedürftigkeit können ihnen bis zu 25.000 Euro gewährt werden. In besonderen Härtefällen, etwa wenn der Schaden oder der zu tragende Eigenanteil deutlich größer ist, kann weitere Hilfe beantragt werden.

Einen Antrag auf derartige finanzielle Hilfe können alle Privathaushalte stellen, die von der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 in NRW und Rheinland-Pfalz betroffen waren und die Schäden an ihrer selbst genutzten Immobilie (etwa Eigenheim, Eigentumswohnung) durch das Hochwasser entsprechend belegen können.

Vermieter, Wohnungsbauunternehmen, Vereine oder soziale Einrichtungen sind allerdings für die Wiederaufbauhilfe der Diakonie Katastrophenhilfe Rheinland-Westfalen-Lippe nicht antragsberechtigt. red


Weitere Organisationen, die in Härtefällen helfen, sind unter anderem:

Infobroschüre „Hilfsangebote im Wiederaufbau“

Nach fünf Monaten hat das Informationsbündnis Wiederaufbau eine aktualisierte Neuauflage der Broschüre „Hilfsangebote im Wiederaufbau“ herausgegeben.

In der Broschüre sind auf über 20 Seiten mehr als 40 Hilfsangebote für Betroffene der Flutkatastrophe zu den Themenbereichen „Schadensbewertung“, „Bauberatung“, „Finanzielle Unterstützung“, „Handwerk“, „Psychologische Beratung“ und „Rechtliche Beratung“ aufgeführt. Die Angebote sind jeweils mit Kontaktdaten versehen. Zusätzlich bietet die Broschüre Auskünfte zum Informationsbündnis und zu seinen Mitgliedern.

Broschüre ist kostenlos erhältlich

Die Broschüre „Hilfsangebote im Wiederaufbau“ ist kostenlos und liegt in den InfoPoints zum Mitnehmen bereit. Zusätzlich wird sie von den Mitarbeitern der Aufsuchenden Hilfe verteilt.

Als Download steht die Broschüre bereit auf www.isb.rlp.de/
home/detailansicht/neue-
broschuere-hilfsangebote-im-wiederaufbau.html red