Remagen

Weniger Verkehrsunfälle an der Rheinschiene: PI Remagen legt Statistik für das Jahr 2023 vor

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Im Jahr 2023 beschäftigten sich Beamte der Polizeiinspektion Cochem mit 1587 Verkehrsunfällen, die sich auf den Straßen in den Verbandsgemeinden Cochem, Kaisersesch, Ulmen und den Gemeinden Lahr, Zilshausen und Mörsdorf ereignet haben. Foto: Jan Woitas/dpa

Die Polizeiinspektion (PI) Remagen hat die Verkehrsunfallstatistik für das vergangene Jahr vorgelegt, und die weist überwiegend positivere Zahlen als noch 2022 aus.

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Demnach wurden 2023 im Dienstgebiet, das sich von Remagen bis Bad Breisig, und vom mittleren Brohltal bis an den Rhein erstreckt, insgesamt 1713 Verkehrsunfälle registriert. Das waren nur etwas weniger, und zwar 82 Unfälle, als im Jahr zuvor. Ein weiterer Trend der Vorjahre bestätigte sich auch wieder: Die meisten Verkehrsunfälle ereignen sich innerhalb der Ortschaften. 2023 krachte es dort 124-mal.

Eine erfreuliche Tendenz weist die Polizeistatistik für die Zahl der Verletzten auf. Sie sinkt nach Angaben der PI Remagen seit Jahren kontinuierlich. Im Vergleich zum Mittelwert der Jahre 2016 bis 2022 ist der Werl um 27 Prozent gefallen. In Zahlen: Bei 153 Unfällen kamen im Vorjahr 195 Menschen zu Schaden, in zwei Fällen leider mit tödlichem Ausgang. 41 schwer verletzte Unfallopfer weist die Statistik aus. Aber in 91 Prozent aller aufgenommenen Verkehrsunfälle ist es bei Sachschäden geblieben.

Viele Gründe für Unfälle

Die Gründe für die Unfälle sind oft vielfältig: Die Hauptursache lag wie in den Vorjahren an zu geringem Abstand (circa 41 Prozent der Unfälle), gefolgt von Fehlern beim Wenden oder Rückwärtsfahren (18,7 Prozent). Eine zu hohe beziehungsweise nicht angepasste Geschwindigkeit belegt mit 4,8 Prozent den vierten Platz in der Statistik, hinter Vorfahrtsunfällen mit 6,1 Prozent auf Platz drei. Häufig treffen auch mehrere Ursachen zusammen, aber die Hauptunfallursache ist fast ausschließlich menschlichem Fehlverhalten zuzuschreiben, heißt es in der Auswertung. Ein technischer Mangel oder Defekt am Fahrzeug wird von Polizei und Kfz-Sachverständigen nur bei weniger als einem Prozent als Unfallursache ausgemacht.

Alkohol- und Drogenkonsum der Fahrer waren als Unfallursachen im vergangenen Jahr seltener festgestellt worden, als zuvor. Insgesamt 27 Unfälle wurden in diesem Zusammenhang gezählt, wobei die Anzahl an Unfällen unter Alkoholeinfluss überwiegt. Insgesamt liegt der Mehrjahrestrend bei 36 Verkehrsunfällen pro Jahr. 2022 waren noch 43 solcher Unfälle von der Polizeiinspektion Remagen zur Anzeige gebracht worden.

Junge Fahrer und Senioren haben hohes Risiko

Junge Fahrer (18-Jährige bis 24-Jährige) und Senioren (über 65 Jahre) gelten aus polizeilicher Sicht als besondere Risikogruppen im Verkehrsunfallgeschehen. In beiden Gruppen registrierte die Polizeiinspektion Remagen im Jahr 2023 einen Rückgang der Zahlen, bei der Gruppe der jungen Fahrer besonders deutlich. 2023 waren insgesamt 311 junge Fahrer an Verkehrsunfällen beteiligt, 2022 lag dieser Wert noch bei 364. Bei den Senioren liegt der Wert bei 403 im Jahr 2023 und verringerte sich immerhin noch um 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Mit Geschwindigkeitsmessungen und Kontrollen versucht die Polizei zudem, den Überwachungsdruck hochzuhalten und so möglichst schwere Unfälle zu verhindern. Dazu gehören die insgesamt 85 Geschwindigkeitsmessungen mit Laserpistolen, die die Beamten der PI im vergangenen Jahr gemacht haben. Ergänzt wurden diese Messungen durch den Einsatz der Radarfahrzeuge aus dem Pool der Verkehrsdirektion Koblenz.

Hinzu kamen stationäre und mobile Verkehrskontrollen, ein bewährtes und unverzichtbares Mittel der Polizei, wenn es darum geht, sich ein Bild von der Verkehrstüchtigkeit und Verkehrstauglichkeit der Fahrzeugführer und dem technisch einwandfreien Zustand der Fahrzeuge zu verschaffen oder die Einhaltung von Verkehrsregeln etwa im Umfeld von Kindergärten, Schulen oder anderen gefahrenträchtigen Stellen zu überwachen. Im Rahmen aller Kontrollmaßnahmen wurden dabei 3720 gebührenpflichtige Verwarnungen ausgesprochen und in 1380 Fällen mussten Bußgeldverfahren eingeleitet werden.

Sonstige Verkehrsstraftaten rückläufig

Daneben wurden 589 Mängelberichte ausgestellt, weil Fahrzeuge technische Mängel hatten oder erforderliche Dokumente nicht mitgeführt wurden. Zudem wurde bei solchen Kontrollen in 34 Fällen eine erhebliche Alkoholisierung von 1,1 Promille oder mehr festgestellt, sodass ein Strafverfahren eingeleitet und der Führerschein entzogen wurde. Bei 15 Fahrern wurde ein Verstoß gegen die 0,5-Promille-Grenze festgestellt. In 57 Fällen wurde eine Fahrt unter Drogeneinwirkung festgestellt, was gegenüber dem Vorjahr (86) ein deutlicher Rückgang ist.

Auch die Zahl sonstiger Verkehrsstraftaten ist mit 280 Fällen im Vorjahr zu 197 im Jahr 2023 erkennbar rückläufig gewesen, teilt die Polizeiinspektion Remagen in ihrem Presseschreiben mit. Hierunter fallen dann hauptsächlich Straftaten wie Fahren ohne Fahrerlaubnis oder ohne gültigen Versicherungsschutz, Nötigung beziehungsweise Beleidigung im Straßenverkehr sowie Kennzeichenmissbrauch und auch Urkundenfälschung. red