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Rhein

Welt der Schützen steht still: Warum Könige im Amt bleiben

Von Judith Schumacher
Ein Bild aus Vor-Corona-Zeiten: Die Remagener lassen ihren Schützenkönig Achim Press hochleben.  Fotos: Archiv Vollrath
Ein Bild aus Vor-Corona-Zeiten: Die Remagener lassen ihren Schützenkönig Achim Press hochleben. Fotos: Archiv Vollrath Foto: Hans-Jürgen Vollrath

Fronleichnam ist traditionell der große Tag der Schützen, an dem sie ihren König ausschießen und dies mit einer schönen Prozession verbinden. Doch die amtierenden Schützenkönige müssen nicht um ihren Thron bangen, sie gehen ins dritte Jahr ihrer Amtszeit. Denn Corona-bedingt fallen alle Vereinsaktivitäten auch in diesem Jahr aus. Aber wie gehen die Schützen damit um?

Lesezeit: 3 Minuten
In der 70 Mitglieder zählenden St.-Matthias-Schützenbruderschaft Brohl liegt alles auf Eis. „Wir haben uns gemeinsam mit Jungschützenmeister Boris Laux und dem Bezirks- und Diözesanverband so verständigt, dass wir nicht halbherzig wieder mit dem Training beginnen wollen. Und wir wollen kein Hotspot werden“, sagt Brudermeister Peter Nonn. Rund 40 Jahre lang ...
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Ahrweiler Bürgerschützen weichen ins Netz aus

In Ahrweiler ist Schützenfestwoche, und in der Stadt flattern schon seit Sonntag die rot-weißen Fahnen mit dem Ahrweiler Stadtwappen. „Die Fahnen zu sehen, das war schön. Es zeigt uns, dass die Menschen weiterhin mit Herzblut dabei sind“, freut sich Jürgen Knieps, Hauptmann der St.-Sebastianus-Bürgerschützen. Denn auch in diesem Jahr ist – wegen der Corona-Pandemie – nichts mit Vogelschießen, Parade, Prozession, und auch der alle drei Jahre stattfindende Trinkzug fällt aus.

Neben den Junggesellenschützen und der Aloisiusjugend sind die Bürgerschützen die dritte und mit fast 800 Mitgliedern die größte der drei Ahrweiler Gesellschaften. Alle drei Jahre küren sie einen neuen König, und ein solches „Großes Schützenfest“ samt Trinkzug wäre 2021 eigentlich angesagt – wäre da nicht das fiese Virus. So liegt nun alle Hoffnung auf 2022, und der amtierende Bürgerschützenkönig Peter Diewald bleibt im Amt.

Aber ganz ohne Schützenfeierlichkeiten geht es auch in diesem Jahr nicht. Die Junggesellen sind schon 2020 mit ihrem Schützenball aufs Digitale umgestiegen. Die Bürgerschützen haben bei ihrem Patronatstag im Januar mit dieser Technik gute Erfahrungen gemacht. So findet am Freitagabend der übliche Schützenball mit Damen in digitaler Version statt. „Wir bringen das Schützenfest in die Wohnzimmer“, verspricht Knieps und freut sich, dass dieses Angebot von vielen Schützenbrüdern angenommen wurde. Die Prozession am Fronleichnamstag, die üblicherweise von mehreren Hundert Schützen begleitet wird und ein sehr spektakuläres Ereignis ist, muss auch diesmal wieder in abgespeckter Version stattfinden. Kleine Abordnungen in Uniform und mit Fahne werden an den vier Stadttoraltären sein.

Die Ahrweiler Bürgerschützen machen sich aber schon jetzt Gedanken über die Nach-Corona-Zeit. Wie geht es mit dem weit über Ahrweilers Grenzen hinaus bekannten Trinkzug weiter? „Wir haben eine zehnköpfige Arbeitsgruppe zusammengestellt,“ berichtet Knieps. Gemeinsam mit Touristikern, Medizinern und anderen will man Vorschläge erarbeiten, wie und in welcher Form der Trinkzug in Zukunft ablaufen könnte. gg

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