Da werde eine Kanalreinigung, die tatsächlich 30 Minuten dauerte, wie ein Vier-Stunden-Auftrag abgerechnet. Oder der KfZ-Abschlepper nehme 900 Euro pro Fahrzeug. Unseriöse und Betrüger rechtfertigen sich bei ihren Rechnungen mitunter gegenüber dem übervorteilten Auftraggeber damit, dass ja ohnehin die Versicherung zahle und das Portemonnaie des Flutbetroffenen geschont werde. Als ob das kein Abzocken ist.
Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz bietet einen sehr umfangreichen Sonderservice rund um die Flut (https://www. verbraucherzentrale-rlp.de/stark regen-hochwasser-unwetter-62849). Dort gibt es den Unterpunkt: Wie erkenne ich möglichen Betrug?
„Die Polizei in Köln und Bonn meldet einige Betrugsfälle“, berichtet Maximilian Heitkämper, Fachbereichsleiter Digitales und Verbraucherrecht bei den Verbraucherberatern in Mainz. „Nachdem die im Internet bestellten Bautrockner vorab bezahlt wurden, stellten die Betroffenen fest, dass die Firmen telefonisch nicht erreichbar sind und es sich um Fake-Shops handelte“, so die Polizei Bonn.
Ein gefährliches Thema ist die Vorkasse: Ein angeblicher Elektriker soll vorab kassiert haben und dann nicht erschienen sein. „Vorkasse geht gar nicht“, rät der Verbraucherschützer, der zu grundsätzlichem Misstrauen aufruft. Wer etwas als „fliegender Händler oder Dienstleister“ draußen an der Haustür oder in einer Straße anbiete, der müsse sich erst einmal ausweisen können. Die Bürger sollten couragiert nach dem Ausweis und den Daten der Firma fragen, möglichst gefolgt von einem „Kontrollblick im Internet“. Das helfe auch, wenn es darum geht, Preise für Waren oder Dienstleistungen zu vergleichen und Angebote anzunehmen oder abzulehnen.
Jörg Diester verweist für die Handwerkskammer Koblenz auf das zentrale Handwerker-Angebot https://www.hwk-koblenz.de /hochwasserhilfe. Hier können Kunden und seriöse Handwerker „sicher zueinander können“.