Bad Neuenahr-Ahrweiler

Vom Wiederaufbau im Ahrtal zur Ausbildung: Hwk Koblenz setzt auf Berufsorientierungsprojekt

Während seiner freiwilligen Aufbauzeit Ahr ist Teilnehmer Constantin Sper (links) schon beim ersten von bis zu drei Praktika begeistert und passt gut ins Team von Alexander Lehnhoff, Inhaber der Schreinerei Mülligann in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Foto: HwK Koblenz/Jörg Diester
Während seiner freiwilligen Aufbauzeit Ahr ist Teilnehmer Constantin Sper (links) schon beim ersten von bis zu drei Praktika begeistert und passt gut ins Team von Alexander Lehnhoff, Inhaber der Schreinerei Mülligann in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Foto: HwK Koblenz/Jörg Diester

Aktiv Hilfe leisten, tatkräftig anpacken und den Blick nach vorne richten – das Handwerk spielt beim Wiederaufbau des Ahrtals damals wie heute eine zentrale Rolle. Das gemeinschaftliche Projekt „Aufbau Ahr – Freiwillige Aufbauzeit im Ahrtal“ des rheinland-pfälzischen Arbeitsministeriums und der Hwk Koblenz bietet jungen Menschen die Gelegenheit, sich sozial in der Region zu engagieren und zum Wiederaufbau beizutragen, während sie sich in Handwerksberufen ausprobieren können.

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Aus erster Hand kann beispielsweise Constantin Sper bestätigen, welch große Teilhabe das Handwerk am Wiederaufbau seiner Heimatregion hat. Wie viele andere packte er in der Zeit nach der Flut mit an, als er beim Wiederaufbau seines Elternhauses mithalf. Wichtige Unterstützung bei den Aufbauarbeiten erhielt die Familie Sper damals von Malermeister Marco Mäsgen und seinem Team, das sich zu dieser Zeit über zusätzliche helfende Hände freute.

Praktikum führt oft zur Ausbildung

Konkret über die von Justin Behrens, der zuerst als Teilnehmer der „Freiwilligen Aufbauzeit Ahr“ ein Praktikum in besagtem Meisterbetrieb machte und in diesem auch noch seinen Ausbildungsbetrieb fand. Über die gelungene Zusammenführung von Nachwuchskraft und Handwerksbetrieb im Zuge des Berufsorientierungsprojekts und damit verbundene Wiederaufbauerfolge machte sich damals ebenfalls Arbeitsminister Alexander Schweitzer ein eigenes Bild, als er die jungen Projektteilnehmer auf verschiedenen Baustellen besuchte, darunter auch die Baustelle von Familie Sper.

Für Jugendliche, die sich noch nicht sicher sind, welchen Beruf sie später einmal ausüben möchten und Orientierung und Sicherheit auf ihrem Berufsweg brauchen, ist die ‚Freiwillige Aufbauzeit Ahr‘ genau das Richtige.

Schreinerei-Inhaber Alexander Lehnhoff

Knapp ein Jahr später schließt sich nun der Kreis, denn heute ist Constantin Sper selbst Teilnehmer im Projekt. „Im Verlauf meiner ersten Studiensemester merkte ich, dass ich doch lieber etwas Praktisches machen möchte, dass ich lieber ins Handwerk möchte. Die ‚Freiwillige Aufbauzeit Ahr‘ ist die perfekte Gelegenheit, um verschiedene Handwerksberufe auszuprobieren“, erklärt der 22-Jährige, der im Sommer 2024 eine Ausbildung beginnen möchte. Dabei war bereits sein Einstieg ins Projekt ein voller Erfolg, denn schon von seinem ersten Praktikum bei der Schreinerei Mülligann in Bad Neuenahr-Ahrweiler ist er begeistert.

Auch die Chefs sind oft begeistert

Der gute Eindruck beruht auf Gegenseitigkeit. „Constantin hat sich sofort eingebracht und passt auch menschlich sehr gut ins Team. Das ist einer der wichtigsten Punkte der Zusammenarbeit“, bestätigt Schreinerei-Inhaber Alexander Lehnhoff und fasst zusammen: „Für Jugendliche, die sich noch nicht sicher sind, welchen Beruf sie später einmal ausüben möchten und Orientierung und Sicherheit auf ihrem Berufsweg brauchen, ist die ‚Freiwillige Aufbauzeit Ahr‘ genau das Richtige. Das Projekt gibt ihnen die Möglichkeit, sich in einem geschützten Rahmen zu erproben und anschließend eine Ausbildung zu beginnen. Das ist ein Gewinn für den Betrieb und die jungen Menschen – und für das lokal ansässige Handwerk.“ red

Informationen zum Projekt „Aufbau Ahr – Freiwillige Aufbauzeit im Ahrtal“, sowohl für interessierte Teilnehmer als auch für Handwerksbetriebe, gibt bei der Handwerkskammer Koblenz Roman Sieling, Tel. 0151/551.632 31 oder per E-Mail an roman.sieling@hwk-koblenz.de