Dedenbach

Vom hohen Gericht bis zu den Flippers: Zahlreiche Lacher bei Möhnensitzung in Dedenbach

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Die Hitparade bei der Dedenbacher Möhnensitzung war ein voller Erfolg. Wie beispielsweise auch der Auftritt der Flippers, die von Hedwig Friedsam, Sandra Schneider und Ursula Schneider parodiert worden sind. Foto: Regina Mehren

Obwohl sich das Datum ihrer Möhnensitzung mit diversen Parallelveranstaltungen anderer Ortschaften überschnitten hatte und die Bekanntmachung im öffentlichen Veranstaltungskalender in diesem Jahr schiefgelaufen war, konnten die Dedenbacher Möhnen wieder zahlreiche froh gelaunte Jecken in der Eifelgoldhalle begrüßen.

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Nach dem Einzugslied war es Obermöhn Ursula Schneider eine besondere Freude, dem Publikum Sabrina Daum als neue Zweite Vorsitzende vorzustellen, welche dieses Jahr zum ersten Mal durch das Programm führte und dies unter großem Beifall mit Bravour meisterte. Gleich nach der Begrüßung durch die beiden Vorsitzenden hatten die Bühnenbretter ihre Beständigkeit zu beweisen, während die Bühne durch die Karnevalsgesellschaft (KG) Schinnebrüder Blau-Weiß mit Tanzgruppen und Spielmannszug restlos gefüllt war. Musikalisch sollte es auch im Anschluss weitergehen, als Tina Schneider in einem Wechsel aus Wort- und Gesangsvortrag mit ihrer Gitarre diverse ernste bis heitere Krisen in und um Dedenbach unter Einbezug des Publikums musiktherapeutisch verarbeitete.

Nicht nur der Ortsbürgermeister wurde aufs Korn genommen

Die Gäste, die Ortsbürgermeister aus Dedenbach und Schalkenbach-Vinxt sowie die Vereine, die man teilweise aufs Korn genommen hatte, begrüßte anschließend Sabrina Daum offiziell. Die Bachemer Merle brachten die Bühne wie auch das Publikum als Engel und Teufel anschließend zum Beben.

Für Rita Kreyer als routiniertes und nach wie vor unschlagbares Urgestein der Möhnen war es trotz vorher ausgelassener Stimmung ein Leichtes, die volle Aufmerksamkeit des Publikums zu gewinnen. Denn mit ihren authentischen, lebhaften Schilderungen aus ihrem Familienleben bei „de Kreyesch aus de Kaul“ zieht sie die Zuhörer seit Jahren in Nullkommanichts in ihren Bann.

Ein kniffliger Nachbarschaftsstreit für das hohe Gericht

Im folgenden Sketch hatte Mathilde Polch als Richterin einen kniffligen Nachbarschaftsstreit zu lösen, vor den sie die Klägerin Frau von Straaten (Petra Schmidgen) als zugezogene feine Dame stellte, die sich über das rüpelhafte, ungebildete Benehmen der Dorfbewohner empörte. Die Angeklagte „Schusters Trin“ (Ursula Schneider) stellte sich im Verlauf der Verhandlung als unschuldig heraus. Als die wahre Schuldige Katharina Hufnagel (Tina Schneider) zur Überraschung ihres Mannes Anton Hufnagel (Hedwig Friedsam) ihr Geständnis notgedrungen abgelegt hatte, verurteilte die Richterin anschließend alle Beteiligten zu einem Friedensschnaps.

Als Krankenschwester Sabrina wusste Sabrina Daum in Reimform davon zu berichten, wozu gestandene Männer im Krankheitsfall mutieren und wie sie mit allen Mitteln versuchen, die Gunst des Pflegepersonals zu gewinnen. Während sich die Halle mit Nebel und Dunkelheit füllte, verwandelte sich die Bühne in einen gruseligen Schauplatz. In einer Kombination der jüngsten und der ältesten Möhnengeneration bewiesen Anne Schröder, Bianca Stenz, Corinna Dümpelfeld und Janina Börder ihr tänzerisches Können als Vampire, welche Rita Kreyer, Margot Michels, Wilma Doll und Runa Krause zum Leben erweckten und aus ihren selbst gebastelten Särgen hervorlockten, bevor sie schließlich von dem Professor (Monika Wichterich) und seinem Gehilfen (Hedwig Friedsam) erfolgreich mittels Knoblauchwaffen in die Flucht geschlagen wurden.

„Möhnesöhne“ hatten ihren großen Auftritt

Nach einer kurzen Pause eroberten endlich die heiß ersehnten „Möhnesöhne“ (Benjamin Daum, Christoph Breuer, Christoph Schmitt, Daniel Wulff, Gregor Michels, Niklas Walbröl, Sven Schmitz und Thorsten Rüber) unter Leitung von Anne Schröder und Kirsten Fuhrmann die Bühne. In bayrischer Tracht und zu fetziger Oktoberfestmusik schwangen sie ihre Beine und klopften mit Bierkästen den Takt dazu. Das begeisterte Publikum quittierte diese Leistung mit einer Rakete.

Nach dieser aufgeheizten Stimmung ging es auch in anderer Hinsicht „heiß“ weiter, als „et Daume Margot“ (Margot Michels) sich im Bewerbungsgespräch für die ausgeschriebene Stelle einer Telefonhotline zu qualifizieren versuchte, für die man mehr als nur telefonieren können sollte. Nachdem sie die Gewerbetreibende (Tina Schneider) mit ihrer Untauglichkeit und ihrer Begriffsstutzigkeit um den Verstand gebracht hatte, lehnte sie die Stelle jedoch kurz vor ihrem Rauswurf dankend ab.

Bekannte Musiker in der Hitparade parodiert

Der letzte Tanzbeitrag des Abends folgte von der DJK-Tanzgruppe Hullabaloo unter der Leitung von Vanessa Haydaroglu. Sechs Zirkusmädels (Lea Müller, Joelle Grochowski, Marie-Charlotte Grywna, Emilia Bouhs, Ronja Ockenfels und Paulina Eller) verwandelten die Bühne in eine Zirkusmanege. Als „Tant vom Land“ bereicherte Mathilde Polch auch in diesem Jahr wieder das Programm der Dedenbacher Möhnen durch eine selbst verfasste Büttenrede, bei der sie aus ihrem prall gefüllten Nähkästchen voller Erfahrungen, Witze und Wortspiele plauderte.

Im Finale brachten berühmte Stars wie Ireen Sheer (Marita Hammes), Wolfgang Petry (Ursula Schneider), Andreas Gabalier (Sabrina Daum), Helene Fischer (Petra Schmidgen), Tina Turner (Rita Kreyer) und die Flippers (Hedwig Friedsam, Sandra Schneider und Ursula Schneider) das Publikum so richtig zum Toben, bevor die Dedenbacher Möhnen sich auf der Bühne unter der Leitung von Sabrina Daum bei allen Helfern, der Live-Band Duo Silvio sowie dem überaus aufmerksamen, treuen Publikum bedankten. red