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Kreis Ahrweiler

Testbetrug: Schwarzer Peter wird herumgereicht

Von Nicolaj Meyer
Testbetrieb beim Deutschen Roten Kreuz an der Heerstraße in Bad Neuenahr: Die Hilfsorganisation ist Kreis Ahrweiler breit aufgestellt.  Foto: Vollrath
Testbetrieb beim Deutschen Roten Kreuz an der Heerstraße in Bad Neuenahr: Die Hilfsorganisation ist Kreis Ahrweiler breit aufgestellt. Foto: Vollrath

Die schnelle Etablierung einer Infrastruktur an Corona-Testzentren hat vielen Bürgern Freiheiten zurückgegeben. Doch es scheint derzeit für Betrüger ein Leichtes zu sein, mit der Eröffnung jener Einrichtungen und falschen Angaben viel Geld zu verdienen. Die Justiz möchte nun die Vorgänge genauer anschauen und die Vorgaben verschärfen. Die lokal arbeitenden Helfer im Kreis Ahrweiler fühlen sich als letztes Glied in der Kette allerdings vor den Kopf gestoßen.

Lesezeit: 4 Minuten
Das Rote Kreuz in der Pflicht Thorsten Trütgen ist Pressesprecher für das Deutsche Rote Kreuz (DRK) im Kreis Ahrweiler. Betrügereien seien dort gar nicht möglich, sagt er. Er arbeitet oft ehrenamtlich in der Teststelle Remagen und sieht die Abläufe aus der Nähe. „Wir dokumentieren jeden Test, und das auch in Papierform. ...
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Zehn Teststellen im Kreis

Das DRK betreibt zehn Teststellen im Kreis Ahrweiler. Es gibt die Teststellen der DRK Ortsvereine Adenau, Bad Neuenahr Ahrweiler, Bad Breisig, Grafschaft, Niederzissen, Remagen, Sinzig, Weibern, Wehr und Nürburgring.

Die Teststellen der DRK-Ortsvereine werden durchweg personell von Ehrenamtlichen betrieben, die für Ihre Mitbürger Ihre Freizeit zur Verfügung stellen.

Kommentar: Es geht nur schnell oder ganz genau

von den obersten bis zu den untersten Behörden und zurück wird der schwarze Peter fleißig rumgereicht. Und laut sind sie, die Stimmen, die Geldverschwendung und schlechte Politik anmahnen. Betrügern seien die Tore geöffnet worden. Doch dankbar waren wir, als endlich flächendeckend getestet werden konnte. Wir haben eine Testinfrastruktur in Kürze aufgebaut, die sich sehen lassen kann. Gerade im ländlichen Raum gilt der Dank den vielen Apotheken oder den Ehrenamtlern vom Deutschen Roten Kreuz.

Und man erinnere sich: Ebenso laut war das Geschrei, dass Länder und die Kommunen gerade in Deutschland zu langsam, zu undynamisch seien – neidisch schaute man über den Atlantik, wo mit weniger Bürokratie schnellere Lösungen gefunden wurden, als Impfungen dort schneller voranschritten. Vielleicht muss man kurzfristig Toleranz gegenüber Lücken im System, dem verlorenen Steuergeld, walten lassen. Ein Kollateralschaden. Ganz schnell und bürokratisch lupenrein geht eben doch nicht leicht zusammen einher.

Viel schlimmer ist der Gedanke, dass die schwarzen Schafe unter den Testcentern die tolle Arbeit der engagierten Helfer auch hier im Kreis Ahrweiler beflecken. Jetzt ist Zeit, im System nachzubessern.

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