Spatenstich im Neubaugebiet - Konzept soll die Bewohner in gemeinschaftliche Aktivitäten einbinden
Spatenstich für Bau mit neuem Konzept: Kalenborn bekommt Wohngemeinschaft für Senioren
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Windböen und blendende Sonne hielten Kalenborns Ortsbürgermeisterin Annette Winnen (links), VG-Bürgermeister Dominik Gieler (Mitte) zusammen mit Darius und Jessica Schäfer (2. und 3. von links) vom Pflegedienst StAHRke Pflege Ahrtal GmbH nicht davon ab, mit weiterer Unterstützung des Architekturbüros Fischer Kuhn Partner aus Höhr-Grenzhausen (hinten) und dem Bauunternehmen Lanzerath Holding GmbH aus Grafschaft-Gelsdorf (vorn rechts) den symbolischen Spatenstich für das Neubauprojekt „AhrLEBEN – Wohngemeinschaft Kalenborn“ zu vollziehen. Foto: VG Altenahr/Thorsten Trütgen
Thorsten Trütgen/VG Altenahr

Am Freitag haben Kalenborns Ortsbürgermeisterin Annette Winnen und der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr Dominik Gieler mit den zukünftigen Betreibern Jessica und Darius Schäfer vom Pflegedienst StAHRke Pflege Ahrtal GmbH den symbolischen Spatenstich für eine neue Seniorenwohngemeinschaft in Kalenborn vollzogen. Tatkräftige Unterstützung leisteten dabei das Architekturbüro Fischer Kuhn Partner aus Höhr-Grenzhausen und das Bauunternehmen Lanzerath Holding GmbH aus Grafschaft-Gelsdorf.

Bereits mit der Planung des Neubaugebiets Römerweg II/Am Holmich hatte die Ortsgemeinde Kalenborn die Idee, dort auch moderne und spezielle Wohnformen für Senioren zu schaffen. Mit dem symbolischen Spatenstich für das Projekt „AhrLEBEN – Wohngemeinschaft Kalenborn“ wurde nun der Baubeginn der etwa einjährigen Bauphase eingeleitet. Architekt Jürgen Kuhn ist zuversichtlich, den zweigeschossigen Neubau, in dem zwölf Appartements sowie zusätzliche Gemeinschaftsräume geschaffen werden, zum Jahresende 2025 an den Pflegedienst StAHRke Pflege Ahrtal GmbH übergeben zu können.

Anders als andere Pflegeheime

Die zukünftige Wohngemeinschaft Kalenborn ist kein Seniorenpflegeheim im üblichen Sinne. Zu jedem Appartement gehört ein Bad mit Toilette, und es soll ausreichend Platz für eine ruhige Sitzgelegenheit in den eigenen vier Wänden geben. Küche und Essbereich werden in dem Gebäude auf den jeweiligen Etagen gemeinsam genutzt. Ergänzt werden die Gemeinschaftsräume durch einen Wohn- und Außenbereich. Durch die Gemeinschaftsräume und die sich daraus ergebenden gemeinschaftlichen täglichen Aktivitäten sollen die Bewohner aktiv in das Wohnkonzept eingebunden werden.

Oftmals sind einzelne kleine Unterstützungen und Hilfen ausreichend, um noch möglichst lange weitestgehend selbstbestimmt wohnen und leben zu können.

Jessica Schäfer, zukünftige Betreiberin der Senioren-WG

Für eine Unterstützung bei Dingen des täglichen Lebens steht bedarfsweise eine 24-stündige Betreuung in der Wohngemeinschaft zur Verfügung. Sollten Bewohner gesundheits- oder altersbedingt gar einen Pflegedienst benötigen, kann dieser seine Leistungen auch in der Wohngemeinschaft erbringen. Bei Einzug in die Wohngemeinschaft kann eine möglicherweise vorherige Betreuung durch einen ambulanten Pflegedienst fortgeführt werden. „Grundsätzlich aber werden wir sowohl durch unsere Betreuung vor Ort als auch ergänzend durch unseren bereits etablierten Pflegedienst eine umfassende Versorgung der Bewohner anbieten, die alle Bedarfe und Bedürfnisse abdeckt, die in den eigenen vier Wänden aufkommen“, erklärt Darius Schäfer das Betreiberkonzept.

Selbstbestimmung soll erhalten bleiben

Als Ortsbürgermeisterin freut sich Annette Winnen, diese moderne Wohnmöglichkeit für Senioren in Kalenborn ermöglicht zu haben: „Es war von Anfang an Idee des Ortsgemeinderates, in dem Neubaugebiet Familien mehrerer Generationen ein Zusammenleben in unmittelbarer Nachbarschaft zu ermöglichen oder zugezogenen eine neue Heimat im familiären Umfeld zu bieten. Dabei war es uns wichtig, dass die dortigen Bewohner ihre Eigenständigkeit so weit wie möglich bewahren.“ Diese Idee wird insbesondere durch die zentrale Lage in dem Neubaugebiet unterstrichen, denn die weiteren Gebäude werden sich ringförmig um die Wohngemeinschaft verteilen.

„Im Alter wird nicht selten das bisherige Lebensumfeld, etwa ein Einfamilienhaus oder eine Wohnung, zu groß. Insbesondere die Instandhaltung und die Reinigungsarbeiten stellen Senioren oftmals vor Herausforderungen. Aber längst nicht jeder benötigt dann gleich einen Platz im Pflegeheim. Oftmals sind einzelne kleine Unterstützungen und Hilfen ausreichend, um noch möglichst lange weitestgehend selbstbestimmt wohnen und leben zu können. All das wird hier möglich sein. Wir freuen uns darauf, den Bewohnern der Wohngemeinschaft in Kalenborn diese Selbstbestimmung zu erhalten und in der Gemeinschaft zu fördern“, sagt Jessica Schäfer.

Flächen sind aufgrund der Topografie begrenzt

Bürgermeister Dominik Gieler gefällt dieses Konzept ebenfalls und auch er freut sich über diese innovative Wohn- und Lebensform in der Verbandsgemeinde Altenahr. „Die Wohngemeinschaft Kalenborn ist eine ideale Ergänzung zum bestehenden Seniorenzentrum in Altenburg und somit eine Bereicherung für die soziale Infrastruktur in unserer Verbandsgemeinde. Mit der Wohngemeinschaft Kalenborn haben wir eine weitere Einrichtung in der Verbandsgemeinde Altenahr, die altersbedingte soziale Vereinsamung verhindern kann“, sagt Dominik Gieler.

Gieler hofft, dass sich weitere soziale Institutionen mit der Wohngemeinschaft Kalenborn vernetzen werden. „Aufgrund der Topografie unserer Verbandsgemeinde haben wir nur sehr begrenzte Flächen. Umso mehr freut es mich, dass unsere Ortsgemeinden solche Projekte ebenfalls auf dem Schirm haben und, wo möglich, umsetzen. Mit einer guten Vernetzung etablierter und neuer Strukturen bin ich sehr zuversichtlich, dass hier gute Ideen umsetzbar und Projekte möglich sein werden“, sagt Gieler.

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