Innerhalb der Bevölkerung gab es die Befürchtung, dass die Hilfsbedürftigen die Anträge nicht stellen könnten, da es in den betroffenen Gemeinden teilweise noch keine Telefonleitungen oder Internetverbindungen gibt. Die vermeldete Zahl der Kreisverwaltung zeigt aber, dass das Hilfsangebot wohl doch die Runde macht. Es bleibe erklärtes Ziel, die Anträge so schnell wie möglich zu bearbeiten, beteuert man im Kreishaus, das derzeit auch unter äußerst erschwerten Bedingungen an der Belastungsgrenze arbeitet. Erste Zahlungen sollten laut Kreisverwaltung bereits am Donnerstag erfolgen.
Je nach Haushaltsgröße gibt es 1000 (bis zu zwei Personen) bis 2000 Euro (Haushalte mit mehr als zwei Personen) vom Kreis für die Betroffenen. Hierbei handelt es sich ausdrücklich nicht um die Soforthilfe des Landes Rheinland-Pfalz, die zusätzlich gewährt wird und bis zu 3500 Euro betragen kann. Deren Ausschüttung koordiniert das Statistische Landesamt (StatLA) in Bad Ems, das von der Kreisverwaltung Ahrweiler um Amtshilfe ersucht wurde. Wie Kevin Bullenkamp, Sprecher des StatLA, auf RZ-Anfrage mitteilt, war die Internetseite des Landesamts, auf der Betroffene die Antragsbogen herunterladen und auch einreichen können, am Freitagmorgen am Anschlag: „Der Meldeserver ist seit heute online. Die Internetseite ist überlastet.“ Auf Anfrage teilen die Statistiker mit, dass am Freitagnachmittag bereits 500 Anträge per E-Mail oder über den Formularserver eingegangen seien. Lange wird diese Zahl wohl nicht aktuell bleiben, mutmaßt Bullenkamp: „Es gehen laufend neue Anträge ein.“ Auch die Hotline des Landes, bei der Betroffene Fragen zum Antragsverfahren klären können, „läuft auf Hochtouren“, teilt Bullenkamp mit.
Das Statistische Ladesamt versichert gegenüber der RZ, dass die Anträge ab sofort bearbeitet werden. „Wir bemühen uns, in der nächsten Woche mit der Auszahlung der Mittel beginnen zu können“, heißt es aus Bad Ems. Damit auch Menschen, die keinen Zugang zum Internet haben, die Meldebogen erhalten, sollen diese darüber hinaus in gedruckter Form an öffentlichen Orten in den betroffenen Gemeinden ausgelegt werden. „Die Druckanträge gehen heute raus“, versichert Bullenkamp im RZ-Gespräch am Freitagmorgen. Tim Saynisch