Plus
Gelsdorf

So schmeckt Heimat: RZ nimmt regionale Erzeuger unter die Lupe- Teil 4 Hof Nachtwey

Von Sofia Grillo
Martina und Johannes Nachtwey führen den Hof in Gelsdorf in zweiter Generation.
Martina und Johannes Nachtwey führen den Hof in Gelsdorf in zweiter Generation. Foto: Sofia Grillo

Wenn der Obstbauer Johannes Nachtwey durch seine Plantagen in Gelsdorf läuft, zupft er immer wieder beiläufig Blätter und Äste von den Obstbäumen. Mit Argusaugen schaut er sie sich an und kontrolliert sie auf Anzeichen von Schädlingen. Johannes Nachtwey ist Biobauer.

Lesezeit: 2 Minuten
Das heißt für ihn, die Natur ganz genau zu beobachten, ihre Abläufe zu studieren und frühzeitig zu erkennen, wann er eingreifen muss. Er hat seinen Hof in der Grafschaft 2003 zunächst nur teilweise und 2006 komplett auf die biologische Produktion umgestellt. Die Entscheidung, diesen Weg zu gehen, haben die Nachtweys ...
Möchten Sie diesen Artikel lesen?
Wählen Sie hier Ihren Zugang
  • 4 Wochen für nur 99 Cent testen
  • ab dem zweiten Monat 9,99 €
  • Zugriff auf alle Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
E-Paper und
  • 4 Wochen gratis testen
  • ab dem zweiten Monat 37,- €
  • Zugriff auf das E-Paper
  • Zugriff auf tausende Artikel
  • Newsletter, Podcasts und Videos
  • keine Mindestlaufzeit
  • monatlich kündbar
Bereits Abonnent?

Fragen? Wir helfen gerne weiter:
Telefonisch unter 0261/9836-2000 oder per E-Mail an: aboservice@rhein-zeitung.net

Oder finden Sie hier das passende Abo.

Anzeige

Von Generation zu Generation Obstbauer mit Leidenschaft

Drei Fragen an Familie Nachtwey:

Welche Herausforderungen bringt der Obstanbau mit sich?

„Ich lebe von Fragezeichen zu Fragezeichen. Man fragt sich etwa jedes Jahr aufs Neue, ob es Hagel gibt, wie stabil die Ernte ist, ob man genug Personal bekommt oder wie gut sich Ware vermarkten lässt“, berichtet Johannes Nachtwey von den Unwägbarkeiten im Obstanbau. Der 54-jährige Bauer sieht das auch als Vorteil: „Mit all diesen Fragezeichen, wird der Obstanbau wohl nicht von der Industrie übernommen.“ Rund 80 Prozent der Ernte verkaufen Nachtweys über die Genossenschaft Landgard am Standort Bornheim-Roisdorf. Aber auch in kleinen Naturkostläden in der Region landet ihr Obst. „Der Kunde schätzt die Arbeit, die mit dem Bioanbau verbunden sind“, weiß Nachtwey.

Was macht den Familienbetrieb Nachtwey in Gelsdorf aus?

Johannes Nachtwey und seine Frau Martina übernahmen den Hof 1995 von seinen Eltern Annegret und Alois Nachtwey, die den Obsthof 1965 gegründet hatten. Johannes Nachtwey ist Obstbauer mit Leidenschaft. „Anders geht es auch gar nicht“, sagt er, „schließlich muss man 24 Stunden am Tag für seinen Betrieb da sein.“ Der Obstbauer hofft darauf, dass der Hof auch zukünftig in Familienhand bleibt und sein heute 22-jähriger Sohn ihn einmal übernimmt.

Was hat sich im Betrieb durch die Bio-Produktion verändert?

Durch die Umstellung auf die biologische Produktion hat der Hof einige Mitarbeiter dazu bekommen. Derzeit hat Nachtwey fünf fest angestellte Mitarbeiter. Zur Kirschernte kommen saisonal rund zehn Erntehelfer. Wenn die Äpfel geerntet werden müssen, helfen bis zu 30 weitere Erntehelfer aus. „Der Vorteil ist nun, dass nicht jeder Handgriff im Familienbetrieb bei mir oder meiner Frau liegt“, so der Bauer. Er könne gewisse Aufgaben delegieren und sich mehr auf andere, wie den Aufbau eines ausgeglichenen Ökosystems, konzentrieren. Auch der Hofladen wird von der Familie betreut. „Hier kommen wir direkt in Kontakt mit unseren Kunden, die uns viel positive Resonanz zu unseren Produkten geben“, sagt Martina Nachtwey. Ihre Kunden schätzten am Hofladen besonders, genau nachvollziehen zu können, wo ihre Lebensmittel herkommen und wie sie behandelt werden. Bis zu 100 Kunden besuchen wöchentlich den Hofladen.

Höfe in der Grafschaft
Meistgelesene Artikel