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Kreis Ahrweiler

Schäden an Sportstätten im Kreis Ahrweiler sind immens: Sportbund Rheinland bietet Hilfe an

Von Frank Bugge
Auf dem Gelände neben dem Apollinaris-Stadion in Bad Neuenahr, dem größten Sportgelände an der Ahr, sind die Platzumzäunung und Fußballtore zur Entsorgung zusammengestellt worden.
Auf dem Gelände neben dem Apollinaris-Stadion in Bad Neuenahr, dem größten Sportgelände an der Ahr, sind die Platzumzäunung und Fußballtore zur Entsorgung zusammengestellt worden. Foto: Frank Bugge

Der Wiederaufbau der Sporthalle kostet 10 Millionen Euro, für das Rhein-Ahr-Stadion mit Gebäude werden 4,1 Millionen Euro veranschlagt, für die Sportanlage in Bad Bodendorf 2,1 Millionen Euro, für die dortigen Tennisplätze 800.000 Euro und den Minigolfplatz gegenüber 400.000 Euro.

Lesezeit: 1 Minute
Geschätzte Zahlen, die Sinzigs Bürgermeister Andreas Geron jüngst vorstellte. Zahlen, die in anderen, von der Flut betroffenen Kommunen sicher anders ausfallen, die aber in so gut wie jeder Schadensrechnung auftauchen werden. Denn die Sportanlagen und -plätze von Kommunen und Klubs mit ihren Vereinsheimen und Sanitärgebäuden liegen meist an der Ahr ...
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Wie geht es in Sachen Wiederaufbau nun weiter?

Gibt es eine Erfassung oder Statistik, wie viele und welche Anlagen von der Flut beschädigt oder zerstört wurden?

Es gab eine Bereisung aller zerstörten Sportanlagen durch das Institut für Sportstättenentwicklung in Trier (ISE) und den Sportkreis. Die Schäden wurden in Bildern erfasst. Im Ahrkreis sind mindestens 44 Vereine betroffen.

Wie werden im Sportkreis Ahrweiler der Schaden, die Situation, die Zukunft beurteilt?

In der Schadensabfrage haben die Vereine vorwiegend Totalschäden gemeldet. Aktuell organisieren die Vereine durch großes Engagement der Übungsleiter wieder erste Sportangebote sowie den Fußballspielbetrieb. Dies ist nur durch die große Solidarität der Nachbarvereine möglich. Der bevorstehende Winter wird allerdings hier Einschränkungen bringen, da dann die Rasenplätze nicht bespielt werden dürfen. Für die längerfristige Zukunft braucht es eine klare Perspektive für die Vereine. Hierfür versuchen wir, die Kommunen zu sensibilisieren, damit ein zügiger Wiederaufbau der Sportanlagen in Angriff genommen wird.

Wie viele Anlagen liegen im „gelben Bereich“, der kritischen Zone des neuen Überschwemmungsgebietes?

Nach unseren Informationen liegen neun Sportanlagen im Überschwemmungsgebiet, teilweise mit mehreren Plätzen wie etwa beim Tennis.

Können diese Standorte gehalten werden?

Das steht noch nicht fest. Fraglich ist vor allem die Errichtung von Funktionsgebäuden. Hierfür bräuchte es Ausnahmegenehmigungen. Die Entscheidungen hierzu sind durch die Kommunen zu treffen. Rückmeldungen dazu liegen noch nicht vor.

Wann ist denn ein Wiederaufbau möglich?

Das ist offen. Es ist die Frage, wann die Kommunen die Entscheidungen treffen. Wir bieten fachliche Unterstützung an. Ziel ist es aus Sicht des SBR, die Sportinfrastruktur gleichberechtigt mit anderen Infrastrukturmaßnahmen zu beginnen.

Gibt es Kostenschätzungen?

Die Summe der Hochwasserschäden im Sport beträgt derzeit mindestens 25 Millionen Euro (inklusive Eifel). Wir gehen allerdings davon aus, dass die Gesamtsumme weitaus höher liegen wird.

Haben der Sportbund und die Sportvereine einen Plan B, wie und wo die Vereine und Klubs bis zum Wiederaufbau ihren Sportbetrieb aufrechterhalten können?

Aktuell helfen die Nachbarvereine aus. Ziel muss es aber auch sein, Übergangslösungen im Ahrtal zu schaffen. Viele Vereine berichten, dass der Aufwand mit den Fahrten zu anderen Trainingsstätten sehr hoch ist und nicht langfristig der Sportbetrieb so durchgeführt werden kann. Auch für Übergangslösungen sind entsprechende Genehmigungen erforderlich. Einzelne Vereine stehen hier im Austausch mit ihren Kommunen etwa über Zeltlösungen. Falls diese realisiert werden können, müssen die Vereine aber die Unterhaltungskosten bestreiten können.

Die Fragen stellte Frank Bugge

Flutkatastrophe im Ahrtal
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