Rund zwei Wochen nach der Katastrophe: Umspannanlage in Sinzig provisorisch in Betrieb genommen
„Das Unwetter hat in der Umspannanlage Sinzig so verheerende Schäden angerichtet, dass die für die Stromversorgung wichtige Anlage nicht wieder in Betrieb gehen konnte. Daher haben wir die Umspannanlage Sinzig provisorisch und in absoluter Rekordzeit so weit ertüchtigt, um unsere Versorgungsaufgabe wieder erfüllen zu können“, erklärt Stefan Brück, Leiter der Primärtechnik bei Westnetz in Rheinland-Pfalz. „Es macht mich stolz, dass wir wichtige Teile des Umspannwerks bereits nach zwei Wochen wieder in Betrieb nehmen können. Dafür haben alle Helfer rund um die Uhr bis an die Leistungsgrenze gearbeitet.“
Umspannanlage in Sinzig ist ein zentraler Knotenpunkt
Die Umspannanlage in Sinzig ist ein zentraler Knotenpunkt zwischen dem Hochspannungs- und dem Mittelspannungsverteilnetz. Sie übernimmt verschiedene Aufgaben, die für den reibungslosen Betrieb des Netzes entscheidend sind. Ihre Hauptaufgaben: das „Ein- und Ausschalten“ der Stromleitungen und das Umspannen der elektrischen Energie auf eine andere Spannungsebene. „Nach der Unwetterkatastrophe wurden viele Anlagen zur Stromversorgung völlig zerstört. Die Zuschaltung der Umspannanlage stabilisiert unser Netz und verbessert die Versorgungsqualität in der Region um Sinzig und Remagen deutlich“, ergänzt Herbert Sesterhenn, Leiter Planen/Bau Rheinland-Pfalz bei Westnetz.
Ersatztransformator aus Bad Kreuznach wiegt 72 Tonnen
Als wesentlichen Baustein für die Wiederversorgung konnte Westnetz eine neue und leistungsstarke mobile Mittelspannungsschaltanlage in Betrieb nehmen, da die Flutwellen die vorhandene Schaltanlage komplett zerstört hatten (wir berichteten mehrfach). Der aufwendige Schwertransport der 19 Tonnen schweren Anlage wurde von einer Spezialfirma durchgeführt. Die provisorische Anlage trat ihre Reise vom Netzbetreiber Avacon Netz aus Salzgitter an und erreichte vergangene Woche ihr neues Ziel in Sinzig. Durch das Hochwasser in der Umspannanlage Sinzig wurde außerdem einer der beiden Hochspannungstransformatoren so stark beschädigt, dass dieser ausgewechselt werden musste. Der Ersatztransformator mit einem Gewicht von 72 Tonnen kam aus dem Reservepool der Westnetz und wurde vom Standort Bad Kreuznach nach Sinzig ebenfalls per Schwertransport gefahren.
Neue Hochspannungskabel von Mitarbeitern verlegt
Insgesamt also ein ungeheurer Kraftakt, um das Stromnetz in der Region zu stabilisieren. Darüber hinaus verlegten Mitarbeiter in der Umspannanlage oberirdisch neue provisorische Hochspannungskabel und setzten die elektrischen Betriebsmittel wie Schaltgeräte und Steuerschränke sowie Trafostellplätze, Straßen und Wege für Schwertransporte wieder instand.