Bad Neuenahr-Ahrweiler

Quo vadis, Bad Neuenahr-Ahrweiler: Wie wettbewerbsfähig ist die Kurstadt?

Die Mitglieder der Lenkungsgruppe „Kurortentwicklung“ an der Heilquelle Großer Sprudel im Kurpark: Dania Münch (ABMG, von links), Andreas Owald (Bündnis 90/Die Grünen), Klaus Schneider (CDU), Kerstin Herzer (Knappschaftsklinik), Jan Kobernuß (ift), Rainer Ziegler (Kliniken Bad Neuenahr), Meike Carll (Ahrtal-Tourismus), Bürgermeister Guido Orthen, Rolf Deißler (FDP), Christoph Smolenski (Ehrenwall'sche Klinik), Christian Lindner (Hotel Villa Aurora), Katja Stefanis (ift), Geschäftsführer Andreas Lambeck (ABMG).
Die Mitglieder der Lenkungsgruppe „Kurortentwicklung“ an der Heilquelle Großer Sprudel im Kurpark: Dania Münch (ABMG, von links), Andreas Owald (Bündnis 90/Die Grünen), Klaus Schneider (CDU), Kerstin Herzer (Knappschaftsklinik), Jan Kobernuß (ift), Rainer Ziegler (Kliniken Bad Neuenahr), Meike Carll (Ahrtal-Tourismus), Bürgermeister Guido Orthen, Rolf Deißler (FDP), Christoph Smolenski (Ehrenwall'sche Klinik), Christian Lindner (Hotel Villa Aurora), Katja Stefanis (ift), Geschäftsführer Andreas Lambeck (ABMG). Foto: Hans-Jürgen Vollrath

Wie soll sich der Gesundheitsstandort Bad Neuenahr-Ahrweiler aufstellen, um sich künftig am Markt behaupten zu können? Dieser Frage nimmt sich die Ahrtal und Bad Neuenahr-Ahrweiler Marketing GmbH (ABMG) mit der Erarbeitung eines Kurortentwicklungskonzeptes sowie in verschiedenen Beteiligungsformaten nun umfassend an.

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Am 9. April fiel dazu der Startschuss. Die regionale Tourismus und Marketing GmbH hatte zur ersten Lenkungsgruppensitzung geladen und somit das erste Gremium in diesem Rahmen konstituiert. Weitere Beteiligungsformate wie Expertenrunden, Onlinebefragungen und Workshops sind ebenfalls zur Erarbeitung des Kurortentwicklungskonzeptes vorgesehen und werden im Laufe des Jahres 2024 folgen, kündigte die Tourismus und Marketing GmbH an.

„Es ist wichtig, dass Vertreter aller relevanten Branchen und natürlich auch Einwohner mit einbezogen werden. Die Lenkungsgruppe setzt sich zum Beispiel aus Vertretern der Gesundheitswirtschaft, des Tourismus, des Einzelhandels, der Weinwirtschaft und weiteren zusammen. Das ist wichtig, um ein ganzheitlich betrachtetes Konzept zu erhalten“, erläuterte Jan Ritter, Geschäftsführer der Tourismus und Marketing GmbH.

Kurorte müssen attraktiv sein

Dania Münch, Referentin Gesundheitswirtschaft, ergänzt: „Wir freuen uns, dieses wichtige Thema einer bislang fehlenden Leitstrategie endlich angehen zu können. Die Flutkatastrophe ließ ein solches Konzept verständlicherweise zunächst nochmals in den Hintergrund rücken.“ Sie führt weiter aus: „Gerade vor dem Hintergrund von aktuellen Markt- und Gesetzesänderungen muss sich Bad Neuenahr-Ahrweiler zukunfts- und wettbewerbsfähig aufstellen. Das Wunsch- und Wahlrecht von Reha-Patienten ist seit Juli 2023 beispielsweise stärker gewichtet worden. Das bedeutet: Kurorte müssen attraktiv sein, um sich von anderen Kurorten abzuheben. Die ambulante Vorsorgekur ist seit Januar 2022 wieder Pflichtleistung der Kassen und im Wellnessbereich steigt weiter die Nachfrage. Dies sind alles Entwicklungen in gesundheitstouristischen Bereichen, auf die es sich auszurichten gilt.“

Auch das Nachhaltige Tourismuskonzept Ahrtal 2025, welches seit Februar 2024 vorliegt, kam zu dem Ergebnis, dass eine solche vertiefende Betrachtung des Gesundheitsstandortes Bad Neuenahr-Ahrweiler notwendig ist. Die Erarbeitung des Kurortentwicklungskonzeptes werde demnach als ein wesentliches Leitprojekt aus dem Nachhaltigen Tourismuskonzept Ahrtal 2025 umgesetzt. Entsprechende Fördermöglichkeiten seien hierfür seitens des Landes in Aussicht gestellt worden.

Pragmatischer und realistischer Maßnahmenplan

Auch Andreas Lambeck, neu im Geschäftsführertrio der Ahrtal und Bad Neuenahr-Ahrweiler Marketing GmbH, blickt dem Konzeptentwicklungsprozess positiv entgegen: „Ziel sollte am Ende ein pragmatischer und realistischer Maßnahmenplan sein, der konkrete Potenziale und Handlungsempfehlungen ausweist, die dann auch gemeinschaftlich für den Gesundheitsstandort Bad Neuenahr-Ahrweiler realisiert werden können.“

Bürgermeister Guido Orthen fügt hinzu: „Gerade mit Blick auf die Gesundheitswirtschaft sollte das Kurortentwicklungskonzept die Potenziale des Klinikstandorts aufgreifen und weiterentwickeln, sind es doch die Kliniken, die zu den großen Wirtschaftsmotoren zählen und unsere Stadt besonders mitprägen.“ Über Marketingansätze, Handlungsfelder, Infrastrukturen und Angebote wird sich im Rahmen der Erarbeitung des Kurortentwicklungskonzeptes in den nächsten Wochen und Monaten ausgiebig auszutauschen sein.

Der Ergebnisbericht samt Maßnahmenplan soll Ende 2024 vorliegen. Begleitet wird der Prozess vom Beratungsunternehmen ift Freizeit- und Tourismusconsulting, welches auch bereits das Nachhaltige Tourismuskonzept Ahrtal 2025 betreut hat. red

Gesundheitsstandort Bad Neuenahr-Ahrweiler

Bad Neuenahr ist seit mehr als 165 Jahren Heilbad und damit der Gesundheit verpflichtet. Im Wandel der Zeit wurde aus dem traditionsreichen Heilbad eine moderne Gesundheitsstadt. Neben perspektivisch wieder zwölf Kliniken und Reha-Einrichtungen befinden sich dort mehr als 100 niedergelassene Fachärzte sowie mehr als 50 Therapiepraxen. Als staatlich anerkannter Kurort hält Bad Neuenahr zahlreiche Gesundheitseinrichtungen wie Heilquelle, Kurpark, Therme, Medizinische Kurwanderwege und Trimm-Dich-Pfad vor. red