Problem auf dem Friedhof: Wenn die Toten nicht verwesen

Von Beate Au

01. Februar 2018, 06:00 Uhr

Sehr gepflegt sind die Gräber auf dem Friedhof in Müllenbach, doch unter der Erde gibt es ein Problem mit Wachsleichen. Foto: Beate Au

Christrosen blühen, dazwischen frisch gepflanzte Blumen, Heidekraut und Ziergräser. Liebevoll gepflegt sind die Gräber auf dem Friedhof in Müllenbach. Doch unter der Erde gibt es ein Problem: Der Friedhofsboden ist hier so dicht, dass die Körper nicht verwesen.

Lesezeit: 2 Minuten

Bei Baggerarbeiten zur Wiederbelegung von Grabstätten gab es unschöne Funde. Die Gemeinde zieht jetzt die Konsequenzen. Dass beim Erdaushub sogenannte Wachsleichen zum Vorschein kommen, ist nicht nur aus Müllenbach bekannt. Friedhöfe in ganz Deutschland haben zunehmend mit sogenannten Wachsleichen zu kämpfen. Ungeeignete Erde, mit Kunststoff ausgekleidete Särge, synthetische Totenkleidung und Antibiotika ...

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Gesetzliche Vorgaben für die Bodenbeschaffenheit eines Friedhofs fehlen

In Rheinland-Pfalz wurden wie in ganz Deutschland Friedhöfe in der Vergangenheit vor allem unter sozialen, religiösen oder gesellschaftlichen Aspekten angelegt, ohne die Eignung des Bodens zu beachten. Die Auswirkungen werden nach Informationen des Landesamtes für Geologie und Bergbau leider zu häufig beobachtet: eine unvollständige Verwesung nach der festgesetzten Ruhezeit. Es kommt zur Bildung von Wachsleichen.

Bisher fehlen bei Neuanlagen oder Erweiterungen von Friedhöfen gerade für die bodenkundlichen Anforderungen konkrete gesetzliche Vorgaben. Ein Merkblatt soll deshalb die Lücke schließen. Dabei geht es beispielsweise um das Prüfen der Wasserdurchlässigkeit und Durchlüftung des Bodens oder um Filterschichten unter der Grabsohle.

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