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Nonnenwerth

Nonnenwerth: Schließungsandrohung für Schulelternbeirat keine Überraschung

Von Christian Koniecki
Psychospiele: Inzwischen lässt der Schulträger die Überfahrt zur Insel und der dortigen Schule auf den Fähren streng überwachen.  Foto: Archiv Koniecki
Psychospiele: Inzwischen lässt der Schulträger die Überfahrt zur Insel und der dortigen Schule auf den Fähren streng überwachen. Foto: Archiv Koniecki

Auf die Ankündigung des Schulträgers Peter Soliman, das private Franziskus-Gymnasium Nonnenwerth zum Schuljahresende im Juli 2022 endgültig schließen zu wollen, haben Schulleitung und Elternvertreter am Tag danach überwiegend gelassen reagiert. „Die Nachricht von Herrn Soliman hat uns nicht überrascht“, äußert sich der Vorsitzende des Schulelternbeirats (SEB), Olaf Schmitz, in einem Schreiben an die Eltern.

Lesezeit: 4 Minuten
Es habe sich bestätigt, dass die „mickrigen Verabredungen“ aus den Gesprächen vom Dienstag, eigentlich schon zum Zeitpunkt der Übereinkunft, keinen Bestand hatten. „Da uns klar war, dass Vertrauen in Herrn Soliman nicht möglich ist, waren und sind wir vorbereitet. Den Lehrern haben wir bereits vor einigen Tagen kompetente Spezialanwälte zur ...
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Kommentar von Christian Koniecki zu Nonnenwerth: Zynisches Spiel mit Schülern und Lehrern

Der Unternehmer Peter Soliman hat mit seiner Ankündigung der Schulschließung nun für alle sichtbar seine wahren Absichten offenbart. Die Rheininsel mit ihren Parkanlagen, den Klostergebäuden und der darin untergebrachten Schule ist eine Topimmobilie mit Potenzial – nur eben als Privatschule in Rheinland-Pfalz, anders als an Solimans anderer Privatschule ISR in Nordrhein-Westfalen, nicht als Business Case geeignet.

Aber da gibt es ja nach „bester Immobilienhai-Manier“ Mittel und Wege zur Entmietung: Die Ordensschwestern zu vergraulen, deren über Jahrhunderte geschaffenes Lebenswerk er zu einem relativen Schnäppchenpreis ergattert haben soll, war ein Leichtes. Die Schulgemeinschaft vom Hof zu jagen – schon etwas schwieriger. Der erste Versuch über das Portemonnaie der Eltern mit einer geforderten Beteiligung an den Kosten: erst einmal gescheitert. Die Eltern waren bereit, für die Bildung ihrer Kinder auf Nonnenwerth viel Geld zu spenden.

Also wird das Brandschutzgutachten als zynischer Hebel aus dem Hut gezaubert: Millionen Euro sollen für die Sicherheit der Kinder und Lehrer zu investieren sein – mal 8 Millionen, dann 20 Millionen. Oder vielleicht 10? In diesem Fall scheint es der Geschäftsmann mit Zahlen nicht so genau zu nehmen, aber darum geht es ja auch nicht. Er hat das Geld angeblich nicht, ernsthaftes Interesse an vorhandenen Hilfsangeboten wird unter Vorwänden abgeschmettert. Jetzt dient die vorgebliche Sicherheit als Begründung, die Schule schließen zu müssen. Die gut 500 Schüler und ihre Familien, die Lehrer und Angestellten der Schule sind das Bauernopfer in diesem zynischen Businessplan.

Man kann den Schülern und Eltern von Solimans anderer Privatschule, der ISR in Neuss, nur wünschen, dass das dortige Geschäftsmodell weiterhin funktioniert, sonst könnten sie die nächsten Opfer der Gewinnmaximierung à la Soliman werden.

Das Lexikon definiert Niedertracht als „eine Art zu denken und zu handeln, die bewusst böse ist“.

E-Mail: christian.koniecki@rhein-zeitung.net

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