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Ahrweiler

Lange Fahrten verlangen Kindern viel ab: Levana-Schüler möchten wieder zusammen sein

Von Mirjam Hagebölling
Der 13-jährige Noah Schön aus Sinzig besucht die Levana-Schule, die durch die verheerende Flut im vergangenen Juli stark beschädigt wurde. Die langen Fahrten im Taxi zum Ersatzstandort nach Neuwied sind für ihn eine große Belastung.
Der 13-jährige Noah Schön aus Sinzig besucht die Levana-Schule, die durch die verheerende Flut im vergangenen Juli stark beschädigt wurde. Die langen Fahrten im Taxi zum Ersatzstandort nach Neuwied sind für ihn eine große Belastung. Foto: Mirjam Hagebölling

Wie ein Kleinod lag die Levana-Schule direkt an der Ahr. Dies wurde der Schule in der Flutnacht zum Verhängnis, als die Wassermassen das gesamte Schulgebäude schwer beschädigten. Die rund 100 Schüler der Förderschule mit dem Schwerpunkt ganzheitliche und motorische Entwicklung sind an zwei Förderschulen im Kreis Neuwied untergebracht.

Lesezeit: 3 Minuten
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Schüler sollen nicht länger als 60 Minuten unterwegs sein

Mit dem Thema Schülerbeförderung beschäftigte sich der Kreis- und Umweltausschuss des Landkreises in seiner jüngsten Sitzung. Zuletzt hatte sich kurz vor Weihnachten die Situation zugespitzt, weil zahlreiche Busfahrer sich kurzfristig krankgemeldet hatten oder in Quarantäne waren.

Durch die großen Zerstörungen nach der verheerenden Flutkatastrophe im vergangenen Juli und die weiter entlegenen Ersatzstandorte haben sich die Fahrtzeiten für die Schüler erheblich verlängert. Das Are-Gymnasium wurde zwischenzeitlich an einem Ersatzstandort in Containern in der Grafschaft untergebracht, die Schüler der stark zerstörten Levana-Schule wurden auf zwei Schulstandorte in Neuwied verteilt.

Der Kreis- und Umweltausschuss beschloss in seiner Sitzung, dass für die Beförderungen zu den Ersatzstandorten der Levana-Schule möglichst eine Beförderungsdauer von maximal 60 Minuten nicht überschritten werden soll. Die Verwaltung wurde damit beauftragt zu prüfen, inwieweit gemäß der bestehenden Beförderungsverträge dies möglich ist und die aktuellen Verträge zu erweitern oder zusätzliche abzuschließen.

Nach Einschätzung der Kreisverwaltung werden dafür zehn bis fünfzehn weitere Fahrzeuge benötigt, die Mehrkosten für ein Schuljahr betrage rund 320.000 Euro. „Es ist derzeit nicht davon auszugehen, dass diese Fahrzeuge bei Beförderungsunternehmen aus dem Kreis Ahrweiler zur Verfügung stehen. Daher sind möglicherweise Neuausschreibungen im weiteren Umkreis und über die Kreisgrenzen hinweg erforderlich“, heißt es in dem Beschluss.

Dem Are-Gymnasium wurden in Gesprächen mit der Kreisverwaltung und den Verkehrsbetrieben andere Schulzeiten nahegelegt. Dies sei nach Ansicht der Schulleitung allerdings nicht umsetzbar, soll aber nochmals geprüft werden. Dadurch hätten die Wartezeiten zwischen Ankunft der Busse und Schulbeginn sowie Schulschluss und Abfahrt der Busse verkürzt werden können. „Um eine gesonderte Schülerbeförderung für das Are-Gymnasium zu seinen gewähl-ten Unterrichtszeiten einzurichten, müssten nach einer ersten Schät-zung unseres Verkehrsplaners beim VRM rund 20 zusätzliche Busse unter Vertrag genommen werden. Die Kosten hierfür schätzt er pro Schuljahr auf etwa vier Millionen Euro,“ heißt es im Beschluss des Kreis- und Umweltausschusses.

Für die Are-Schüler aus Mayschoß, Dernau und Rech soll eine gesonderte Beförderung eingerichtet werden, da die Fahrtzeiten für diese Schüler sehr lang sind. Dies soll begrenzt bis zur Wiedereröffnung des Tunnels bei Altenahr gelten.

Flutkatastrophe im Ahrtal
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