Beim Ausmisten ist er mir als Schlüsselanhänger kürzlich in die Hände gefallen: Goleo, dieser hosenlose Löwe, der nur ein Trikoleibchen trug. Trauriges Ende eines Maskottchens, das für die Fußballweltmeisterschaft 2006 warb. Die Frage stellt sich: Ist der Aufwand, ein Maskottchen zu erfinden, gerechtfertigt? Ist so etwas überhaupt noch zeitgemäß? Glaubt man Werbestrategen, sind die lustigen Kreaturen nach wie vor sinnvoll. Sie haben herausgefunden, dass Werbe-Maskottchen, denen wir vor dem 13. Lebensjahr begegnen, auch Jahre später noch eine Vorliebe für die beworbenen Produkte bei uns bewirken können. Die besten Beispiele: der Bärenmarke-Bär oder die lila Kuh. Ob ein Gartenschau-Maskottchen so nachhaltig wirkt? Ich finde: Es kommt auf den Typ an. Die bisherigen Exemplare kommen allzu plüschig und kitschig daher. Bienchen, Blümchen oder Marienkäfer? Nein danke. Bleibt die anspruchsvolle Aufgabe, für Bad Neuenahr-Ahrweiler ein Maskottchen zu kreieren, das auffällt und anders ist. Am besten klimaneutral, politisch korrekt und geeignet für digitale Auftritte.
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