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Ahrweiler

Lager „Rebstock“: Studie ist neue Basis für Gedenken

Von Beate Au
Professor Dr. Manfred Grieger (rechts) stellte die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Studie über das Konzentrationsaußenlager „Rebstock“ im Ahrweiler Bürgerzentrum vor.
Professor Dr. Manfred Grieger (rechts) stellte die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Studie über das Konzentrationsaußenlager „Rebstock“ im Ahrweiler Bürgerzentrum vor. Foto: Hans-Jürgen Vollrath

Geschichte kann ein heißes Eisen sein: Feierlich wurde die Gedenkstätte Lager „Rebstock“ oberhalb von Marienthal am 9. November 2017 auf dem Gelände zwischen den Portalen des ehemaligen Kuxberg- und Trotzenberg-Tunnels übergeben. Doch mit der Einweihung entbrannte ein Streit zwischen zwei Hobbyhistorikern darum, was in den zwei Außenlagern im Konzentrationslager (KL)-System bei Marienthal und Dernau von August bis Dezember 1944 wirklich geschah. Die Landeszentrale für politische Bildung hat jetzt nachgeholt, was bislang versäumt wurde: eine Bewertung der Geschehnisse auf wissenschaftlich fundierter Basis.

Lesezeit: 3 Minuten
Muss die an der Gedenkstätte dokumentierte Geschichte jetzt umgeschrieben werden? Die Studie, die Prof. Dr. Manfred Grieger im Auftrag der involvierten Landeszentrale für politische Bildung erstellt und im Bürgerzentrum Ahrweiler der Öffentlichkeit vorgestellt hat, legt Korrekturen nahe, aber keine Bilderstürmerei. „Ja, es sind Fehler gemacht worden“, gab der Direktor der ...
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Die beiden Hobbyhistoriker, Wolfgang Gückelhorn und Matthias Bertram, waren beide bei der Vorstellung der Studie anwesend. Aus der Sicht von Wolfgang Gückelhorn bestätigt die Studie im Wesentlichen die dargestellten Informationen in der Erinnerungsstätte Lager „Rebstock“ in Marienthal. „Die dort dargestellten Informationen stützen sich auf meine Forschungsergebnisse von 2016 und 2017. Durch eigene neue Quellen und die Studie von Prof. Dr. Manfred Grieger wird das Wissen nun aktualisiert. Die Geschichtsforschung fördert immer wieder Neues zutage. Sie ist eine dynamische Wissenschaft“, so Wolfgang Gückelhorn.

Kritische Anmerkungen gab es von Matthias Bertram, der sich in seinen Recherchen bestätigt sieht, zum Agieren der Landeszentrale für politische Bildung. Sie habe durch den Start einer eigenartigen Kommunikationsstrategie 2014 zu der heutigen Situation beigetragen und sollte sich jetzt in der Verantwortung fühlen, massiv am Aufbau von neuem Vertrauen in die Institutionen mitzuarbeiten. „Erst die Dinge groß propagieren, dann auf fahrlässige Weise jede Prüfung zu unterlassen, führte letztlich dorthin, wo wir heute bedauerlicherweise stehen. Ein weiteres Wegschieben der Verantwortung an die lokalen Partner wird man ihr kaum durchgehen lassen.“

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