Kräuter aus dem eigenem Garten und frisch auf den Frühstückstisch. Im Bethel Hotel zum Weinberg in Bad Neuenahr wird dies nun Realität. Und nicht nur das: Die Pflanzen kommen aus einem ganz besonderen Gewächshaus.
Auf frische Kräuter aus dem eigenen Garten dürfen sich künftig die Gäste des Neuenahrer Bethel Hotel zum Weinberg künftig freuen. Denn wo bislang vor dem Hotelgebäude nur grüner Rasen wuchs, stehen seit einigen Tagen zwei neue Hochbeete. Neben Basilikum in vielen Variationen wachsen in den großen hölzernen Kästen Petersilie, Kresse, Minze und auch einige Mangoldpflanzen. Genutzt werden sollen diese Küchenkräuter und Gemüsepflanzen für das morgendliche Frühstücksbuffet.
„Mit diesen Hochbeeten sind wir nun in der Lage, unseren Gästen regionale Produkte aus dem eigenen Garten anzubieten“, freute sich Franz-Josef Pelzer, Inklusionsbegleiter im Bethel Hotel, während der Pflanzaktion über die Kräuter und schob hinterher: „Die Idee, Kräuter selbst zu ziehen, kam von unseren Mitarbeitern, als sie vorschlugen, unseren Gästen morgens zum Frühstück einen Quark mit frischen Kräutern anzubieten. Wir fanden die Idee so gut, dass wir sie nun umsetzen.“
Besonderes Zeichen des Wiederaufbaus
Und nicht nur das: Vielmehr setzt das Bethel Hotel mit der Neuanschaffung der Hochbeete verstärkt auf Regionalität, stammen die Holzzuschnitte für die Beetkästen doch von einem Holzhändler aus Mayen. „In der Caritas-Werkstatt am Standort Burgbrohl wurden die Hochbeete dann vormontiert“, so Franz-Josef Pelzer weiter. Zugleich sind die neuen Hochbeete ein Zeichen für einen besonderen Neuanfang nach der Ahrflut.
Denn gezüchtet wurden die jungen Küchenkräuter und Gemüsepflanzen, die nun ihre neue Heimat in den Hochbeeten des Bethel Hotels gefunden haben, im Gewächshaus Radicula der Caritas-Werkstätten St. Raphael in Sinzig, das erst seit Mai dieses Jahres wieder seinen Betrieb aufgenommen hat. „Uns war es wichtig, dass die Kräuter und Pflanzen für die Hochbeete aus der Region kommen“, so Pelzer weiter. „Von daher haben wir uns sehr gefreut, dass das Gewächshaus Radicula wieder eröffnet hat und wir sozusagen die ersten Kräuter nach der Wiedereröffnung hier bei uns in Bad Neuenahr anpflanzen können.“
Pflanzen aus dem Gewächshaus Radicula
Bevor sich Hotelgäste in Bad Neuenahr allerdings künftig über die frischen Kräuter am Frühstücksbuffet freuen können, hatten die Mitarbeiter der Sinziger Caritas-Werkstätten St. Raphael bereits großen Spaß beim Bepflanzen der neuen Hochbeete. Fröhlich lachend nahmen sie die Kartons mit den jungen Pflanzen vor der Pflanzaktion in Augenschein, erfreuten sich an den verschiedenen Düften von Minze, Basilikum und Co. und drapierten die Gewächse schließlich vorsichtig zu Pflanzgruppen in der dunklen Beeterde.
Unter fachlicher Anleitung von Birgit Ott und Kerstin Schönenbach, Fachkräfte für berufliche Bildung und Integration bei der St. Raphael Caritas Alten- und Behindertenhilfe GmbH, galt es im Anschluss, die zarten Gewächse aus ihren Töpfen zu befreien und in die neuen Hochbeete einzusetzen.
Gar nicht so einfach, wie Anna-Lena Waldenburg, Martina Schmitz und Hamid Joufou feststellten. Doch nach einigen Minuten des Ausprobierens hatten die drei Mitarbeiter der Caritas-Werkstätten St. Raphael den Dreh raus. Pflanze um Pflanze und Kraut um Kraut setzten sie die Gewächse in die Beete. „Jetzt noch schnell die Erde andrücken und schwuppdiwupp sind wir fertig“, fasste Martina Schmitz die weiteren Pflanzschritte zusammen.
In der Tat war es bald geschafft: Kaum dass man sich versah, waren die beiden Hochbeete mit den neuen Bewohnern bestückt. „Nun immer schön gießen, dann wachsen sie gut“, gab Anna-Lena Waldenburg den neuen Besitzern der Pflanzen zum Abschied mit auf den Weg und blickte noch einmal voller Stolz auf die Hochbeete. Denn nicht nur beim Bepflanzen hatte die junge Frau geholfen, auch bei der Montage der Beetkästen hat sie mitgewirkt. „Es ist toll geworden“, stellte Anna-Lena Waldenburg abschließend fest und sprach dabei aus, was alle Anwesenden in dem Moment wohl dachten.
Von Rebekka Hauschild und Claudia Voß