Bad Neuenahr-Ahrweiler

Kindern nach der Flut Spielräume wiedergegeben: Ehrenamtlicher Einsatz der "AHRche“ geht auch 2023 weiter

Mit der Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz wurde das ehrenamtliche Engagement von Nadine Wenigmann und Jürgen Hoffmann gewürdigt. Sie haben dafür gesorgt, dass es nach der Ahrflut Spielmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche gibt.  Foto: Claus Bünnagel
Mit der Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz wurde das ehrenamtliche Engagement von Nadine Wenigmann und Jürgen Hoffmann gewürdigt. Sie haben dafür gesorgt, dass es nach der Ahrflut Spielmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche gibt. Foto: Claus Bünnagel

Die Ahrflut 2021 hat die Mehrzahl der Spielplätze in Bad Neuenahr-Ahrweiler beschädigt oder komplett zerstört. Dass schon kurz nach dem verheerenden Ereignis wieder Spielmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche zur Verfügung standen, ist dem privaten Engagement von Nadine Wenigmann und Jürgen Hoffmann zu verdanken. Der Einsatz der mittlerweile ehrenamtlichen Projektleiter der „AHRche“ sorgt auch 2023 dafür, dass weitere Vorhaben für die junge Generation umgesetzt werden.

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Ihr Einsatz wurde in Mainz honoriert. Aus den Händen von Ministerpräsidentin Malu Dreyer erhielten sie stellvertretend für alle in ihre Projekte involvierten Helfer die Verdienstmedaille, die zweithöchste Auszeichnung des Landes Rheinland-Pfalz und zugleich höchste für ehrenamtliches Engagement. Dieses machte es möglich, dass bereits am 3. Oktober 2021 der Spielplatzes an der Schillerstraße in Ahrweiler wiedereröffnet werden konnte. Dann ging es 2022 Schlag auf Schlag weiter. Anfang des Jahres war der Spielplatz an der St.-Peter-Straße in Walporzheim wiederhergestellt. Es folgte Anfang April die Eröffnung des Spielplatzes an der Orsbeckstraße in Ahrweiler, des ersten deutschlandweit mit recycelten Materialien – schöner denn je dank des Einsatzes vieler helfender Hände und der Unterstützung von Sponsoren.

Workshops für Inliner-Fans

Apropos Spenden: Die sind 2022 in einem siebenstelligen Volumen in die diversen Maßnahmen geflossen. Vor allem das begonnene Projekt Skatepark in Bad Neuenahr, das größte aktuelle Vorhaben der AHRche, ist sehr kapitalintensiv. Mittlerweile sind die Pläne erstellt und Gespräche mit Genehmigungsbehörden geführt worden. In den nächsten Wochen soll der Bauantrag gestellt werden. Ende 2023 könnte der Skatepark, wenn alles gut läuft, eröffnet werden. Bis dahin bietet die AHRche, teilweise in Kooperation mit „skate-aid“, Workshops für Inliner, Rollschuhfahrer und Skater an, die sich an Anfänger und Wiedereinsteiger wenden. Sie haben in den Herbstferien im Rahmen des Ferienprogramms der Okuja, der Offenen Kinder- und Jugendarbeit der Stadt, begonnen und finden einmal monatlich statt. Bis jetzt haben 300 Kinder und Jugendliche daran teilgenommen. Die Teilnehmerzahl ist auf 30 Personen pro Workshop begrenzt. Zudem bietet Wenigmann sonntags Kinderturnen an.

Der temporäre Indoorspielplatz in Ahrweiler wurde zusammen mit dem Spendenshuttle umgesetzt, das für den finanziellen Rahmen sorgte, während die AHRche das Umsetzen mit rund 2500 Helferstunden übernahm. Die Anlage inklusive Kindercafé wird bislang sehr gut angenommen. Im Schnitt nutzen ihn 80 Besucher am Tag; die Gesamtgästezahl lag Ende des Jahrs bereits im fünfstelligen Bereich. Aber auch an anderen Spielplätzen der Stadt wurde in den vergangenen Monaten intensiv gearbeitet. Ein großes AHRche-Projekt war der grundsanierte Spielplatz im Kaiserin-Auguste-Victoria-Park in Bad Neuenahr nahe der Uhlandstraße. Er wurde am 23. Juli mit einem riesigen Fest in Kooperation mit dem Radiosender RPR1 wiedereröffnet. Nicht weniger als 2500 bis 3000 Besucher waren dabei.

Spielplatz in Bad Neuenahr saniert

Saniert wurde auch der Spielplatz „Auf den Steinen/Birkenweg“ in Bad Neuenahr. Außerdem fanden Nadine Wenigmann und Jürgen Hoffmann Spender für ein barrierefreies Spielgerät für den Spielplatz an der Freiherr-von-Stein-Straße in Green und unterstützten den Wiederaufbau des Spielplatzes in den Lohrsdorfer Wiesen. Zudem förderten sie Schulen und Kindergärten im Stadtgebiet mit diversen Leistungen und kleineren Anschaffungen.

„Die Projekte wären ohne Spenden und die vielen freiwilligen Helfer nicht umsetzbar gewesen“, betonen die beiden AHRche-Projektleiter. „Wir möchten mit unserem ehrenamtlichen Engagement so gut es geht den Kindern und Jugendlichen eine Perspektive geben“, so Nadine Wenigmann und Jürgen Hoffmann. red

Für 2023 steht eine Reihe weiterer Projekte und Workshops an. Spendengelder sind daher weiterhin willkommen. Sie können auf das Konto „Die AHRche e.V.“, IBAN DE  4457.7615.9117.2804.1600, mit Verwendungszweck „Kinder im Ahrtal“ überwiesen werden.