Bad Neuenahr-Ahrweiler

In Marienhaus Klinik in Bad Neuenahr geht Betrieb bald weiter: Dr. von Ehrenwall‘sche Klinik nahezu zerstört

Während das Marienhaus-Klinikum in absehbarer Zeit wieder Patienten stationär versorgen will, ist in der Dr. von Ehrenwall'schen Klinik (Foto) daran noch lange nicht zu denken.
Während das Marienhaus-Klinikum in absehbarer Zeit wieder Patienten stationär versorgen will, ist in der Dr. von Ehrenwall'schen Klinik (Foto) daran noch lange nicht zu denken. Foto: Uwe Sülflohn

Der Aufruf zur Unterstützung der Mitarbeiter und ihrer Familien aus der Region Ahr erhielt enormen Zuspruch – die Mittel werden unbürokratisch bereitgestellt. Das Marienhaus Klinikum in Bad Neuenahr-Ahrweiler soll in zwei bis vier Wochen wieder regulär stationäre Patienten versorgen können. Das Klinikum steht weiterhin als wichtiger Anlaufpunkt für die Notfallversorgung und für die Versorgung der Bevölkerung zur Verfügung.

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Bereits einen Tag nach der verheerenden Katastrophe im Ahrtal hatten die Ordensleitung der Waldbreitbacher Franziskanerinnen, die Stiftung und Geschäftsführung der Marienhaus-Gruppe und die Mitarbeitervertretung eGMAV angekündigt, Mitarbeitenden und ihren Familien in Not über den Sozialfonds der Waldbreitbacher Franziskanerinnen zu helfen, und zu Spenden aufgerufen. Bereits nach sechs Tagen konnte die Summe von 70.000 Euro verzeichnet werden. Die Stiftung und die Geschäftsführung der Marienhaus-Gruppe haben entschieden, diese Summe auf 140.000 Euro zu verdoppeln. Sie steht vorrangig als Soforthilfe zur Verfügung, und mit der Auszahlung wird unmittelbar begonnen, da viele Menschen kurzfristige Hilfe benötigen.

Die Marienhaus-Gruppe arbeitet mit der Kommune sowie den Hilfsorganisationen derzeit mit Hochdruck an einer Stabilisierung von Frischwasserversorgung und Abwasserentsorgung des Klinikums in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Ziel ist es, das Klinikum in den nächsten zwei bis vier Wochen wieder vollständig in Betrieb zu nehmen und so der Region eine sichere stationäre medizinische Versorgung zu ermöglichen. Nach wie vor werden im Krankenhaus alle Notfälle behandelt und können auch radiologisch bewertet werden. Zudem bietet das Haus niedergelassenen Ärzten aus Bad Neuenahr-Ahrweiler die Möglichkeit, ihren Praxisbetrieb provisorisch in den Klinikräumen aufzunehmen.

Die Flutkatastrophe vom 15. Juli hat auch die Dr. von Ehrenwall‘sche Klinik in Ahrweiler nahezu zerstört. „Zum Glück gab es unter den Patienten und Mitarbeitern keine Toten oder Schwerverletzten“, erklärt die Dr. von Ehrenwall‘sche Klinik. Die Patienten mussten am vergangenen Donnerstag entlassen oder mit privaten Autos in die benachbarte Rhein-Mosel-Fachklinik in Andernach verlegt werden. Die gesamte Infrastruktur der Klinik wurde so weitgehend zerstört, dass das Fachkrankenhaus sich bis auf Weiteres von der Versorgung abmelden musste.

Mittlerweile konnte wieder ein ambulantes psychiatrisches Versorgungsangebot aufgebaut werden: Die Psychiatrische Institutsambulanz (PIA) hat bereits ihre telefonische Beratung und die aufsuchende Tätigkeit im Laufe der vergangenen Woche aufgenommen und ist an verschiedenen Standorten im Kreis seit dem 26. Juli tätig. Darüber hinaus wurde eine psychotherapeutische Soforthilfe-Hotline unter Tel. 0800/7295729 für alle betroffenen eingerichtet. Weiterhin ist die Wiederaufnahme der Tagesklinik in Planung.