Zehn Patienten, so die traurige Erkenntnis, sind in der Flutnacht verstorben. Mit diesem Schock müssen die Pflegerinnen und Pfleger umgehen. „Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben in dieser Ausnahmesituation funktioniert. Es war sensationell, wie das Miteinander funktioniert hat. Und das, obwohl acht von ihnen selbst schwer betroffen sind“, so Pflegedienstleiter Andreas Schwiperich, der ergänzt: „Hunderte Informationen konnten im regen Austausch verarbeitet werden, denn wir mussten möglichst schnell Kontakt zu unseren Patientinnen und Patienten, zu Nachbarn, Angehörigen und Lebensbereichen herstellen und in zahlreichen Fällen eine Evakuierung einleiten.“
Und für diejenigen, die weiterhin in ihren Wohnungen blieben, wurden die roten Fahrzeuge mit Trinkwasser, heißem Wasser in Thermoskannen und Nahrungsmitteln bestückt. Neben dem Pflegerischen also auch zusätzlichen Aufgaben, wobei die Mehrzahl der Menschen im Stadtgebiet nur zu Fuß durch Schlamm und Müll zu erreichen war.
Einige neue Tätigkeiten sind bei der Caritas hinzugekommen. So unterstützen unter anderem zehn Fahrer von „Essen auf Rädern“ das DRK bei der Essensausgabe im Stadtgebiet. „Das Ausmaß werden wir alle erst begreifen, wenn ein Stück Normalität im Ahrtal ankommt“, resümiert Andreas Schwiperich, wobei sich ihm auch die Frage stellt, wer von den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern wieder zurückkommen wird. Andreas Schwiperich betont: „In der Not sind wir bei den Menschen, denn das Leben im Ahrtal muss und wird weitergehen.“