Immer noch Straßensperrungen: Einsatzkräfte arbeiten mit Hochdruck an der Infrastruktur
Wie viele Einsatzkräfte im Krisengebiet mithelfen, wird schon auf dem Weg ins Ahrtal sichtbar. Auf der A 61 und auch auf den intakten Straßen des Brohltals fahren an diesem Dienstag immer wieder Kolonnen von THW, Feuerwehr, DRK, aber auch von der Bundeswehr. Letztere rauscht gleich zweimal mit Lastern vorbei, auf denen sich jede Menge mobile Toiletten befinden.
Ahrquerung in Fuchshofen darf passiert werden
Ankunft in Fuchshofen. Die L 89 in Richtung Antweiler ist noch gesperrt. Überall wird geräumt. Stationen der Einsatzkräfte sind eingerichtet. Das gilt auch für die anderen Orte auf der Route bis Hönningen. Dass die Flut auch in Fuchshofen große Schäden angerichtet hat, wird sofort sichtbar. Natürlich sind auch dort die Einsatzkräfte eifrig bei der Arbeit. Die gute Nachricht: Die Brücke über die Ahr, an deren Mauer einige Steine fehlen, darf passiert werden. Wie aber sieht es in den weiteren Orten an der Ahr rund zwei Wochen nach der Katastrophe aus?
Die Route führt weiter in Richtung Schuld. Bei Winnerath an einer kleinen Straße ist plötzlich eine Polizeikontrolle – und nicht jeder darf weiterfahren. Die beiden Beamten, die gar nicht aus dem Kreis Ahrweiler sind, bitten nach Kontrolle des Presseausweises, die Einsatzkräfte nicht bei der Arbeit zu behindern. Und dann geht es auch schon in Richtung Schuld. In dem kleinen Ort wimmelt es nur so von Helfern. Keine Politiker, keine Journalisten, aber immer noch ein immenses Bild der Verwüstung mit Gebäuderuinen. Straßen gibt es in Schuld nicht mehr. Dafür ist aber die L 73 in Richtung Insul frei – allerdings mit einer Bauampel, da die Fahrbahn nicht völlig intakt ist.
Auch an der Behelfsbrücke in Insul ist Hochbetrieb. Immer wieder fahren die Einsatzkräfte von der einen auf die andere Seite der Ahr. Privatleute dürfen die Flussquerung zwar auch nutzen, aber derzeit nur zu Fuß. Ansonsten dient sie aktuell allein den Einsatzkräften. Sobald der TÜV die Brücke freigegeben habe, dürfe sie auch von privaten Pkw befahren werden, berichtet eine Einsatzkraft der Bundeswehr auf RZ-Nachfrage. Derweil sind die Menschen noch mit dem Aufräumen und Reparaturen beschäftigt. Vor einem Haus zum Beispiel türmen sich noch Berge von Müll, während drinnen gearbeitet wird.
In Dümpelfeld blieb von der Brücke nur ein Trümmerhaufen
Von Insul aus ist es kein Problem, nach Dümpelfeld zu kommen. Wer aber von dort über die Ahrstraße in Richtung Liers möchte, muss umdrehen. Von dieser Brücke ist – wie von vielen anderen auch – außer einem Trümmerhaufen in der Mitte des Flusses nichts übrig geblieben. Allerdings ist ein kleiner Teil von Liers über die B 257 doch erreichbar. Von dort aber auf die andere Seite der Ahr zu gelangen, ist im Moment noch nicht möglich. Dort gibt es derzeit noch keine Behelfsbrücke. Sie ist aber in Arbeit. Und sie soll – im Gegensatz zu Insul – eine richtige Fahrbahn erhalten. „Wir versuchen, das bis Donnerstag hinzukriegen“, sagt eine Einsatzkraft der Bundeswehr auf RZ-Nachfrage. In Hönningen endet die Tour, die eigentlich bis Altenahr führen sollte. Denn ab dort ist die B 257 an diesem Dienstag noch gesperrt.