Bad Neuenahr-Ahrweiler

Im Notfall fachübergreifend handeln: Mediziner aus Bad Neuenahr informieren über Gefäßerkrankungen

team-gefachirurgie-krankenhaus-maria-hilf-bad-neuenahr-ahrweiler
Das Team der Gefäßchirurgie am Krankenhaus Maria Hilf (von links): Leitender Oberarzt Nasir Ahmad Sayed, Oberarzt Abdulbaset Alared, Gefäßassistent Markus Schmitz, Chefarzt Kambiz Fadaei und Assistenzärztin Ceren Akinci. Foto: Andrea Schulze

Die Gefäßchirurgie am Krankenhaus Maria Hilf steht für eine umfassende Diagnostik und Therapie von Gefäßerkrankungen. Dabei arbeitet das Team eng mit Ärzten anderer medizinischer Fachrichtungen zusammen. Wie Betroffene von dieser Interdisziplinarität profitieren, erläutert Chefarzt Kambiz Fadaei.

Lesezeit: 3 Minuten
Anzeige

Immer mehr Menschen leiden an Gefäßerkrankungen, also an krankhaften Veränderungen der Venen und Arterien. Dazu zählen zum Beispiel nicht heilende Wunden, Durchblutungsstörungen durch verengte oder verschlossene Arterien, krankhaft erweiterte Gefäße wie ein Bauchaorten-Aneurysma, Krampfadern und Thrombosen. Am Krankenhaus Maria Hilf ist die Abteilung für Gefäßchirurgie erste Anlaufstelle für Betroffene, heißt es in einer Pressemitteilung des Klinikums.

Betroffene haben viele Vorerkrankungen

Hier bieten Chefarzt Kambiz Fadaei und sein Team – leitender Oberarzt Nasir Ahmad Sayed, Oberarzt Abdulbaset Alared, Assistenzärztin Ceren Akinci sowie Gefäßassistent Markus Schmitz – eine umfassende Behandlung sämtlicher Gefäßerkrankungen an. Das Besondere: „Unsere Patientinnen und Patienten erhalten ein diagnostisches sowie therapeutisches Gesamtpaket in Kooperation mit vielen weiteren Fachabteilungen des Klinikums“, sagt Fadaei. Das sei wichtig, da Gefäßerkrankungen in der Regel nicht isoliert auftreten.

Betroffene litten häufig zusätzlich unter Diabetes, Bluthochdruck und/oder erhöhten Blutfettwerten. Allesamt Risikofaktoren, die sowohl die Gefäße als auch das gesamte Herz-Kreislauf-System schädigen würden – vor allem, wenn sie unerkannt bleiben. Neben der Behandlung der akuten Gefäßerkrankung sei deshalb eine ganzheitliche internistische Diagnostik und Therapie von großer Bedeutung, so Fadaei. Am Krankenhaus Maria Hilf arbeiten er und sein Team eng mit den Internisten, Kardiologen, Anästhesisten und Geriatern des Klinikums zusammen. Die Diagnostik erfolgt in Kooperation mit der Radiologie des Hauses. Diese verfüge über eine hochmoderne technische Ausstattung, mit der notwendige Untersuchungen durchgeführt werden können.

Verschiedene Behandlungsmethoden werden angeboten

Die Gefäßchirurgen haben Erfahrung mit dem Spektrum der Behandlungsmethoden. Dazu gehören laut dem Klinikum sowohl interventionelle Eingriffe, bei denen beispielsweise mithilfe eines Katheters Engstellen in den Gefäßen aufgedehnt und mit einem Stent stabilisiert werden, als auch offene gefäßchirurgische Operationen. Diese können notwendig sein, wenn Gefäße über eine größere Distanz verschlossen sind und sich nicht mehr mit dem Katheter öffnen lassen. In diesen Fällen legen die Gefäßchirurgen einen sogenannten Bypass, mit dem der Gefäßverschluss mit Hilfe körpereigener Venen umgangen und die Durchblutung der Gliedmaßen wiederhergestellt wird. So behandeln sie zum Beispiel chronische Wunden an den Unterschenkeln und den Füßen.

„Falls erforderlich, führen wir diese beiden Operationstechniken auch als hybriden Eingriff in einer einzigen OP durch“, erläutert Fadaei. „Für die Patientinnen und Patienten ist das weniger belastend, und sie sind schneller wieder fit.“ Neben der Abteilung für Gefäßchirurgie befindet sich unter dem Dach des Krankenhauses eine weitere Anlaufstelle für Menschen mit Gefäßerkrankungen: das Medizinische Versorgungszentrum kurz MVZ mit einer spezialisierten Facharztpraxis für Gefäßchirurgie. Hier erhalten Betroffene kurzfristig Termine zur Untersuchung.

Stets auf die Füße achten

Zum Beispiel bei anhaltenden Schmerzen in den Beinen oder auch bei Wunden, die nicht heilen wollen. „Symptome wie diese können auf eine Durchblutungsstörung hinweisen und sollten unbedingt gefäßchirurgisch abgeklärt werden“, betont Fadaei. Vor allem Diabetikern rät er, sehr auf ihre Füße zu achten. Denn sie neigen dazu, ein diabetisches Fußsyndrom zu entwickeln. Viele von ihnen leiden an Polyneuropathie, einer Nervenschädigung an den Füßen, die durch die Stoffwechselerkrankung verursacht wird.

Das führt dazu, dass Betroffene nur noch geringe oder keine Schmerzen an den Füßen empfinden. Sie spüren Druckstellen oder kleine Steinchen im Schuh nicht und laufen sich im schlimmsten Fall die Füße wund, ohne es zu merken. Sind diese Verletzungen unter dem Fuß, dann kommt es gar nicht so selten vor, dass diese längere Zeit unbemerkt bleiben. Werden sie dann entdeckt, sind oftmals schon große Wunden entstanden, die sich möglicherweise bereits infiziert haben. Fadaei empfiehlt deshalb, täglich die Füße anzuschauen und auch kleinste Verletzungen ernst zu nehmen und behandeln zu lassen. red

Jeder Patient kann sich im Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) ohne Überweisung in ärztliche Behandlung begeben. Terminvereinbarung telefonisch unter 02641/835.682 oder per E-Mail an gefaesschirurgie.maw@marienhaus.de