Rheinland-Pfalz. Mehr als elf Stunden Anhörung und zehn geladene Sachverständige: Mit diesem Programm startet der rheinland-pfälzische Untersuchungsausschuss (U-Ausschuss) zur Flutkatastrophe am Freitag, 14. Januar, ins neue Jahr. Der Ausschuss wird um 8.30 Uhr zu einem ersten nicht öffentlichen Teil zusammenkommen, ab 9.30 Uhr startet dann (mit Pausen) die Beweisaufnahme, wie die öffentliche Befragung der Experten heißt.
Der U-Ausschuss will zehn Sachverständige zu den Themen Geologie und Geografie, Hydrologie, Wetterkunde und Klima befragen. Für jede Anhörung ist eine Stunde vorgesehen, die letzte an diesem Tag ist für 20.30 Uhr angesetzt.
Im Kern geht es weiter um die Frage, welche Informationen vor und während der Flutnacht am 14. Juli, bei der im Ahrtal 134 Menschen ums Leben kamen, vorlagen und ob die Bevölkerung ausreichend gewarnt wurde.
Der U-Ausschuss wird an diesem Freitag unter anderem die bekannten Wettermoderatoren Sven Plöger und Jörg Kachelmann befragen, außerdem Hannah Cloke, Professorin für Hydrologie an der britischen Universität Reading. Sie entwickelte das europäische Hochwasserwarnsystem Efas mit. Als weitere Sachverständige sind außerdem unter anderem Lothar Kirschbauer, Professor im Studiengang Umwelt-, Wasser- und Infrastrukturmanagement der Hochschule Koblenz, Jürgen Herget, Professor für Geomorphologie an der Universität Bonn, sowie Ulrich Matthes, Leiter des Rheinland-Pfalz-Kompetenzzentrums für Klimawandelfolgen bei der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft, geladen.
CDU-Obmann Gordon Schnieder sieht den Zeitplan kritisch: „Wir laufen durch die Fülle an Sachverständigen und Zeugen Gefahr, in ein zeitliches Korsett gedrückt zu werden, in das man sich nicht drücken lassen kann.“ Die CDU-Fraktion werde die Sitzung am Freitag „spannungsvoll“ abwarten und schauen, ob und wie das Programm einzuhalten sei. Bastian Hauck