Kreis Ahrweiler

Helfer-Shuttle im Ahrtal wird digital: Camp wird Ende Mai zurückgebaut

Marc Ulrich (rechts) und Thomas Pütz wollen das Helfer-Shuttle in eine neue Plattform transformieren.  Foto: Helfer-Shuttle
Marc Ulrich (rechts) und Thomas Pütz wollen das Helfer-Shuttle in eine neue Plattform transformieren. Foto: Helfer-Shuttle

Der Helfer-Shuttle geht in eine neue Phase. Die Organisation wird das Camp in der Grafschaft ab dem 31. Mai zurückbauen. Das haben Marc Ulrich und Thomas Pütz am Mittwochabend mitgeteilt.

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Zu den Gründen äußern sich die beiden Köpfe des Shuttles folgendermaßen: „Nach der zerstörerischen Flut, die vielen alles nahm, war eine beispiellose Welle der Solidarität entstanden. Ging es in den Anfangszeiten des Helfer-Shuttles darum, die große Anzahl der Helfer ins Tal zu bringen, ohne die Bergungs- und Einsatzkräfte zu behindern, entwickelte sich die Organisation stetig weiter und orientierte sich dabei stets am Bedarf und an der Situation im Ahrtal.“

Das Tätigkeitsfeld der Helfer hat sich naturgemäß verändert: Waren es zu Beginn vor allem Wasser und Schlamm, die aus den Gebäuden oft über Eimerketten entfernt wurden, folgte schon bald darauf die Phase der Stemmarbeiten. Das Camp zog zum Jahresende um und wurde winterfest gemacht. Seit Jahresbeginn waren die freiwilligen Helfer weiter mit Stemmarbeiten und vor allem mit einer groß angelegten Begrünungsaktion unterwegs. Jetzt sei die Zeit für eine neue Phase gekommen, machen Pütz und Ulrich deutlich.

Onlinemarktplatz soll vernetzen

Im Kern des neuen Modells stehe ein Onlinemarktplatz, der Betroffene und Helfer direkt miteinander vernetzt. Der Helfer-Shuttle reagiert damit auf die veränderten Rahmenbedingungen. „Es werden täglich weniger Anfragen seitens der Betroffenen, und es kommen seit einigen Wochen auch immer weniger Helfer. Der riesige Aufwand, der für die Bereithaltung des Camps betrieben wird, steht für die Anzahl der Helfer und Aufträge nicht mehr im Verhältnis“, heißt es in der Pressemitteilung.

Natürlich werde weiterhin viel Hilfe benötigt, diese beziehe sich aber vor allem auf den Wiederaufbau durch professionelles Fachhandwerk. Den Bedarf an freiwilliger Hilfe für Rückbauarbeiten sähen die meisten Betroffenen stark rückläufig, heißt es weiter.

Fluthilfe geht weiter

Der Helfer-Shuttle wird das Camp in der Grafschaft daher ab dem 31. Mai zurückbauen, bis dahin werde aber mit allen Kräften weitergearbeitet. „Wir haben noch etwa 100 Gärten zu bauen und auch noch einiges an Stemmarbeiten. Daher laden wir alle Helfer noch mal zu einem Sprint ein, damit wir bis Ende Mai möglichst viel abarbeiten können. Wir arbeiten den kompletten Mai durch – inklusive aller Feiertage und Wochenenden. Wichtig ist, dass die Fluthilfe nicht verschwindet.“

Der Helfer-Shuttle hört also nicht auf, er passt sich den veränderten Rahmenbedingungen an. Der neue Marktplatz für die ehrenamtliche Hilfe startet Ende Mai auf der Internetseite der Organisation. Hier können Betroffene ihre Projekte kostenfrei einstellen, und freiwillige Helfer haben die Möglichkeit, direkt Kontakt zu den Flutopfern aufzunehmen. Es wird zudem weiterhin ein Projektbüro eingerichtet bleiben, das auch eine persönliche Erreichbarkeit sicherstellt.

Den Onlinemarktplatz des Helfer-Shuttles gibt es ab Ende Mai unter www.helfer-shuttle.de