Bad Neuenahr-Ahrweiler

Große Freude bei Lebensberatung Ahrweiler: Renovierte Räume eingesegnet

Pfarrer Jörg Meyrer (rechts) segnete die sanierten Räumlichkeiten, Mitarbeiter und Besucher der Lebensberatungsstelle in Ahrweiler. Leiter Christof Ewertz freute sich über den Besuch des Seelsorgers.
Pfarrer Jörg Meyrer (rechts) segnete die sanierten Räumlichkeiten, Mitarbeiter und Besucher der Lebensberatungsstelle in Ahrweiler. Leiter Christof Ewertz freute sich über den Besuch des Seelsorgers. Foto: Bistum Trier/Julia Fröder

Wenn man im Erdgeschoss der Lebensberatungsstelle in Ahrweiler steht, kann man sich nur schwer vorstellen, dass vor fast drei Jahren das Wasser im Gruppentherapie- und Spielzimmer 1,70 Meter hoch stand – denn die Ahr ist gut einen halben Kilometer entfernt. Vieles musste entsorgt und die Räume kernsaniert werden. Nach Jahren der Renovierung hat Pfarrer Jörg Meyrer jetzt die Räumlichkeiten eingesegnet.

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„Es hätte uns schlimmer treffen können“, stellte Leiter Christof Ewertz trotz allem fest. Denn der Diplom-Pädagoge und seine acht Mitarbeiter konnten nach dem ersten Schlammschaufeln und Entrümpeln immerhin in ihren Büros im ersten Obergeschoss weiterarbeiten – allerdings ohne Telefonverbindung und Strom. „Da saßen wir manchmal im Kerzenschein“, erinnert sich Ewertz. Das gesamte Team der Lebensberatungsstelle, die sich in Trägerschaft des Bistums Trier befindet, habe dabei an einem Strang gezogen.

Dieses Engagement hob auch Dirk Hennen, Abteilung „Beratung und Prävention“ im Bischöflichen Generalvikariat Trier, hervor. „Sie haben hier unter besonderen Umständen gearbeitet und die Herausforderungen gemeistert.“

Viel Unterstützung erhalten

Viel Hilfe haben sie aus nah und fern erhalten: Die örtliche katholische Familienbildungsstätte hat ihnen Räume zur Verfügung gestellt, die Kinderhilfsorganisation „Kleiner Prinz“ aus Nordrhein-Westfalen hat den Wiederaufbau unterstützt, genau wie der Rotary Club Bad Neuenahr-Ahrweiler und die Malteser Fluthilfe sowie unzählige spontane Helfer. „Wir haben so viel Unterstützung erhalten“, sagte Ewertz und beschrieb die Situation mit einem Zitat von Friedrich Hölderlin: „Wo Gefahr ist, wächst das Rettende auch.“

Sylvia Oertker, Vorsitzende des Vereins „Kleiner Prinz“, und Projektleiter Dieter Grothues freuten sich, dass ihre Spende in Höhe von 20.000 Euro einer überaus guten Sache diene, „denn die psychosozialen Nöte von Kindern liegen uns am Herzen“, daher sei die Lebensberatungsstelle mit ihren vielfältigen Angeboten für Kinder, Jugendliche und Familien ein passender Partner für sie.

Rotary Club will Einrichtung weiter unterstützen

Dem konnte sich Josef Spanier, Präsident des Rotary Clubs, anschließen: „Wir schätzen Ihre sinn- und wertvolle Arbeit. Sie geben der Welt Hoffnung.“ Der Klub möchte der Einrichtung auch weiterhin unter die Arme greifen, wie auch die Malteser Fluthilfe. „Wir wollen die gute Zusammenarbeit auch weiterhin pflegen“, betonte Wolfgang Heidinger, Bundesbeauftragter für Fluthilfe. Dass eine nachhaltige Unterstützung durchaus hilfreich sei, zeige sich momentan, berichten die Fachkräfte der Lebensberatungsstelle: Viele Erwachsene, Kinder und Jugendliche würden erst jetzt Anzeichen von Traumata zeigen.

Trotz der lang andauernden Renovierungsarbeiten nach der Flutkatastrophe können Ewertz und sein Team auch Positives berichten: „Obwohl noch das ein oder andere zu tun ist und wir immer noch teilweise improvisieren müssen, zeichnet sich doch eine Verbesserung für uns ab. Alles ist neu und schöner als zuvor.“ Zudem sei das Spielzimmer durch räumliche Veränderungen nun heller und freundlicher; der Gruppenraum sei deutlich größer und könne jetzt noch vielseitiger, zum Beispiel für Gruppenarbeiten, Seminare oder Vorträge, genutzt werden. red

Die Beratungsstelle Ahrweiler hat ihren Sitz in der Altenbaustraße 2 und ist unter Telefon 02641/3222 oder per E-Mail an sekretariat.lb.ahrweiler@bistum-trier.de erreichbar.

Lebensberatung im 
Bistum Trier

Die 20 Lebensberatungen im Bistum Trier begleiten Menschen in schwierigen Lebenssituationen. In den multiprofessionellen Teams arbeiten unter anderen Psychologen, Psychotherapeuten, Sozialarbeiter und Pädagogen. Das Beratungsangebot richtet sich an Familien, Kinder und Jugendliche, Eltern, Paare und Einzelpersonen unabhängig ihrer Religion, Weltanschauung oder Herkunft. Die Arbeit der Beratungsstellen ist Teil des seelsorglichen Auftrags der Kirche und zugleich soziale Dienstleitung. red