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Grafschaft

Frankensiedlung: Der Verein soll liefern

Von Horst Bach
Schon lange träumt der Verein „Frankensiedlung Nithrindorp“ von seinem Projekt. Zumindest das Miniaturmodell dazu gibt es bereits.  Foto: Archiv Vollrath
Schon lange träumt der Verein „Frankensiedlung Nithrindorp“ von seinem Projekt. Zumindest das Miniaturmodell dazu gibt es bereits. Foto: Archiv Vollrath

Seit Jahren wird über das Vorhaben, eine frühmittelalterliche Frankensiedlung in der Nierendorfer Gemarkung zu errichten, immer wieder heftig diskutiert. Nun ist das Projekt des Vereins „Frankensiedlung Nithrindorp“ auf der Zielgeraden in Gefahr.

Lesezeit: 1 Minute
Der Grafschafter Bau-, Planungs- und Dorfentwicklungsausschuss sprach sich in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich dafür aus, dass ein Bebauungsplan zu erarbeiten ist, der den Vorgaben für ein Beteiligungsverfahren entspricht. Im Ringen um eine akzeptable Lösung für das Sondergebiet mit der Bestimmung „Erlebnisdorf Frankensiedlung“ fordert die Kommunalpolitik insbesondere aussagekräftige Planunterlagen wie das ...
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Das Ziel des Projekts

In der Frankensiedlung soll den Besuchern das Alltagsleben des 5. bis 6. Jahrhunderts vergegenwärtigt werden.

Hier will der Verein einen geschichtlichen Lernort für alle Altersgruppen verwirklichen, wo Arbeitsweisen der Landwirtschaft und des Handwerks ausprobiert werden können. Insbesondere sollen durch das Projekt Schulklassen und Kindergartengruppen angesprochen werden. In Workshops und Mitmachkursen soll ihnen das Leben vor 1500 Jahren greifbar gemacht und ein geschichtliches Bewusstsein vermittelt werden. Hierfür ist die Errichtung von Lehmhäusern geplant, in denen unter anderem eine Schmiede und Töpferei untergebracht werden sollen.

Bürgermeister weist Vorwürfe zurück

Seit gut neun Jahren ist der Verein „Frankensiedlung Nithrindorp“ mit seiner Vision unterwegs, eine frühmittelalterliche Siedlung aufzubauen. Immer wieder stoßen die „Nithrindorper“ auf mutmaßliche Barrieren. Irritiert zeigte sich dann auch zuletzt die Gemeinde Grafschaft nach einer Online-Petition der Bürgerinitiative „Rettet die Frankensiedlung“.

Sie war am 16. Juni mit dem Ansinnen gestartet worden, der Rat solle sich zu seinem einstimmigen Beschluss zur Unterstützung der Frankensiedlung bekennen. Bürgermeister Juchen bezog dazu im Bauausschuss jetzt Stellung: „Einen solchen Unterstützungsbeschluss des Rates gibt es nicht. Der Verein muss die notwendigen Leistungen selbst erbringen.“ Eine weitere Forderung des Vereins: „Der Rat soll die Verwaltung beauftragen, das Projekt nicht weiter zu torpedieren.“ Anmerkung des Bürgermeisters: „Solch einen Beschluss kann der Rat formell nicht fassen. Die Verwaltung führt die Beschlüsse des Rates aus, soweit diese nicht rechtswidrig sind.“ Den Vorwurf, „immer neue, absurde und unverhältnismäßige Auflagen“ zu verlangen, wies Juchem deutlich zurück: „Absolut haltlos und nicht belegbar. Nach dem bestehenden Vertrag hat der Verein die notwendigen Unterlagen beizubringen. Diese werden durch das Verfahren und nicht durch die Verwaltung bestimmt.“ Dem Tadel über die „Häufung diverser Gutachten, die dem Verein in Rechnung gestellt wurden“, erteilte der Verwaltungschef eine entschiedene Absage: „Die juristische Prüfung der Parkplatzvariante ,Sportplatz‘ hat zusätzliche Kosten verursacht. Dieser Schritt wurde allerdings vom Verein ausgelöst.“ Schwer wiegt der Vorwurf „absichtlicher Verweigerungshaltung“ in der Petition. „Die Verwaltung setzt den Ratsbeschluss um. Unstrittig ist, dass der Verein als Projektträger bis heute die notwendigen Unterlagen für die Einleitung des Bauleitplanverfahrens nicht vorgelegt hat. Es liegen nur Bruchstücke vor, die teilweise noch zu überarbeiten sind“, so der Bürgermeister dazu. Das Hauptproblem in der zeitlichen Verzögerung liege in dem Nachweis eines verkehrstechnisch wie baurechtlich geeigneten Parkplatzes für das Projekt. Die Anmerkungen des Bürgermeisters überzeugten den Bauausschuss, der sich am Ende geschlossen dafür aussprach, die Vorwürfe gegen die Verwaltung zurückzuweisen.

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