Rhein/Brohltal

Fragen zur Wahl: Thema Verkehr

Das Thema Verkehrsinfrastruktur wird im Kreis Ahrweiler durchaus unterschiedlich diskutiert. Die Lohrsdorfer hoffen auf eine Ortsumgehung, um vom Verkehr auf der B 266 entlastet zu werden. In der Gemeinde Grafschaft diskutiert man im Zusammenhang mit die Haribo-Ansiedlung die „Nullvariante“ und wehrt sich gegen neue Straßen, die den Verkehr nicht verringern, sondern nur anders verteilen. Die Landtagskandidaten aus dem Wahlkreis 13 haben wir daher gefragt: Wie sieht aus Ihrer Sicht eine vernünftige Verkehrsplanung aus, und was wollen Sie dafür tun?

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Die Statements der Kandidaten:

Marcel Hürter (SPD): Eine gute Verkehrsinfrastruktur ist die wesentliche Voraussetzung für den wirtschaftlichen Erfolg einer Region. Rheinland-Pfalz hat das dichteste Straßennetz im Vergleich der Bundesländer, und insbesondere ländliche Regionen profitieren hiervon. Für den Erhalt dieses umfangreichen Netzes benötigen wir mehr Mittel als in der Vergangenheit angesetzt wurden. In der nächsten Legislaturperiode will die SPD mindestens 500 Millionen Euro für den Landesstraßenbau ausgeben. In den zurückliegenden Jahren habe ich mich für höhere Ansätze in den Landeshaushalten eingesetzt. Vor allem habe ich mich in ungezählten Gesprächen mit dem zuständigem Ministerium und dem regionalen Landesbetrieb Mobilität für die Interessen unserer Region eingesetzt. Der Rhein-Ruhr-Express und die anstehenden Investitionen in unsere Bahnhöfe sind für unsere Pendler sehr wichtig.

Guido Ernst (CDU): Eine vernünftige Verkehrsplanung muss beides im Blick haben: einerseits die Bedürfnisse der Bürger, andererseits aber auch die der Wirtschaft. Man muss hier nach vernünftigen Kompromissen suchen. Das kann etwa eine Ortsumgehung wie in Lohrsdorf sein. Andererseits ist auch klar, dass ein Unternehmen wie Haribo Straßen benötigt, die den schnellen und sicheren Anschluss an die deutschen und internationalen Transportwege sichern. Eine Nullvariante im Sinne von „keine neuen Straßen“ wird dann wohl schwierig. Ich denke, im Dialog mit den Bürgern wird es hier Lösungen geben, denn viele von ihnen sind ja auch Pendler und suchen Arbeitsplätze.

Eveline Lemke (Bündnis 90/Die Grünen): Eine vernünftige Verkehrsplanung beginnt damit, dass man keine neuen Einkaufszentren auf die grüne Wiese setzen sollte, während in unseren Innenstädten die Läden leerfallen und der Einzelhandel ausblutet.

Winfried Heinzel (Die Linke): Der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV), die ländliche Gesundheitsversorgung, der Ausbau des Internets sind von herausragender Bedeutung. Wichtig ist in diesem Kontext auch der Fahrschein für einen freien ÖPNV mit besserer Taktung.

Ulrich van Bebber (FDP): Die Straßen sind zum Teil in einem schlechten Zustand. Nach Aussage des rheinland-pfälzischen Rechnungshofs wurde landesweit 1 Milliarde zu wenig investiert. Ein gut ausgebautes Straßennetz ist in einem ländlichen Kreis unverzichtbar, damit die Menschen zur Arbeit und zum Einkaufen kommen und die Kinder zur Schule. Daher werde ich mich vehement dafür einsetzen, dass mehr Geld in die Reparatur von Straßen fließt und neue Projekte wie der Lückenschluss A 1 oder die Ortsumgehung in Lohrsdorf umgesetzt werden. Langfristig gehört für mich auch die Schaffung einer neuen Rheinüberquerung als Brücke oder auch als Tunnel im Kreis Ahrweiler zu den wichtigen Projekten, die dazu beitragen, die Regionen zusammenzubringen, Arbeitsplätze zu schaffen und das Wirtschaftswachstum zu steigern. Der ÖPNV einschließlich der Ahrtalbahn müssen ebenfalls in seinem bisherigen Standard erhalten werden. Insbesondere sind hier die Verbindungen in die Nachbarkreise im Norden noch verbesserungsfähig.

Rainer Koch (AfD): Eine vernünftige Verkehrsplanung befriedigt die Notwendigkeiten und Bedürfnisse der Bürger. Wohngebiete benötigen mehr Schutz vor den schädlichen Auswirkungen gestiegenen Verkehrs, sowohl in den engen Ortschaften, am Rhein und an den Bahnstrecken. Wir von der AfD wollen, dass die Bürger darüber selbst abstimmen und stehen deshalb für kommunale Bürgerentscheide. Wir werden uns im Landtag für den erklärten Willen der Bürger einsetzen.