Wie alles begann: Die Legende Dachzeltnomaden goes Ahrtal
Thilo Vogel ist gerade an der Ostsee, als eine nie da gewesene Hochwasserkatastrophe große Teile des Ahrtals zerstört. Wie viele andere hat auch der Gründer der Dachzeltnomaden das Bedürfnis zu helfen. Auf einer Pop-up-Veranstaltung der DZN werden Spenden gesammelt, doch das ist dem 42-Jährigen nicht genug.
Am dritten Samstag nach der Flut schließt er sich mit sieben anderen Dachzeltnomaden einer privaten Hilfsorganisation an, um sich einen Überblick über die Situation vor Ort zu verschaffen und mit anzupacken. Am nächsten Tag startet er einen Livestream an die DZN-Community unter dem Motto „Leute, hier muss was passieren.“ Angesichts der positiven Reaktionen wird schnell klar: „Hier müssen wir was draus machen“. Das fünfköpfige DZN-Kernteam, von denen drei im Ahrtal sind und zwei von mobilen Standorten aus mitarbeiten, setzt sich zusammen und entwickelt innerhalb kürzester Zeit ein Konzept mit schlanken Strukturen, flachen Hierarchien und einem modernen Marketing. Der Rest ist Geschichte. 50 Tage haben die Nomaden bislang geholfen. Aus einem Tag wurde eine Woche, dann ein Monat. Am 3. Oktober soll nun eigentlich Schluss sein, damit die Organisatoren wieder ihren eigentlichen Berufen nachgehen können. Doch noch glaubt so keiner so recht an ein Ende der DZN-Ära. „Es ist noch viel zu viel zu tun“, bringen es die Helfer auf den Punkt. Thilo, der sich das bewährte Konzept auch auf einer internationalen Ebene vorstellen kann, gründet jetzt eine gemeinnützige UG (gUG), die Spenden annehmen und auch ein Organisationsteam finanzieren könnte. „Das können Leute aus dem DZN-Kernteam sein, muss aber nicht. Es geht ja nicht um uns, sondern um das WIR“, so der DZN-Gründer. fis