Schuld

Ein Stück Normalität kehrt ins Ahrtal zurück: Notumfahrung zwischen Schuld und Insul freigegeben

Verkehrsministerin Daniela Schmitt gibt die neu gebaute Notumfahrung (L 73neu) zwischen Schuld und Insul frei. Foto: Wirtschaftsministerium RLP
Verkehrsministerin Daniela Schmitt gibt die neu gebaute Notumfahrung (L 73neu) zwischen Schuld und Insul frei. Foto: Wirtschaftsministerium RLP

Verkehrsministerin Daniela Schmitt hat die neu gebaute Notumfahrung (L 73 neu) zwischen Schuld und Insul für den Verkehr freigegeben. Damit ist eine wichtige und verkehrssichere Verbindungsstrecke in der Region wiederhergestellt. Die L 73 war von der Flut massiv zerstört worden. Zudem werden derzeit die Straßen im Ahrtal winterfest gemacht.

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„Mit der Verkehrsfreigabe der L 73 neu erhält die Region eine wichtige und sichere Verbindungsstraße wieder zurück. Das ist eine gute Nachricht und bringt enorme Erleichterung für die Bürgerinnen und Bürger in der Region“, sagte Verkehrsministein Daniela Schmitt bei der Verkehrsfreigabe in Schuld. Der Landesbetrieb Mobilität mit seiner Dienststelle Cochem-Koblenz, das Projektbüro „Wiederaufbau Ahrtal“, die für das Ahrtal zuständigen Straßenmeistereien Sinzig und Adenau sowie die vielen Baufirmen arbeiten seit Wochen mit Hochdruck an der Wiederherstellung der dort zerstörten Infrastruktur und kommen dabei schnell voran. Das zeige auch die heutige Verkehrsfreigabe einer komplett neu gebauten Notumfahrung, so die Ministerin. Die Erreichbarkeit von Ortschaften habe weiterhin höchste Priorität, gerade in den Wintermonaten. Daran werde Tag für Tag gearbeitet.

Durch die Flutkatastrophe im Juli war die L 73 schwer beschädigt worden. Die talseitige Fahrbahn zwischen Schuld und Insul musste wegen einer abgerutschten Böschung bis in eine Tiefe von 15 Metern für den Verkehr gesperrt werden. Seither konnte der Verkehr hier nur einspurig mittels Ampelanlage geführt werden. Mit der Verkehrsfreigabe der L 73 neu wird die ursprüngliche Strecke nun gesperrt und der Hang geologisch untersucht. Ziel ist es, die L 73 wiederaufzubauen. Dazu muss der Hang entsprechend gesichert werden. Diese Arbeiten werden anlässlich des hier vorliegenden Schadensbildes mehrere Jahre in Anspruch nehmen und sind nur unter Vollsperrung zu bewerkstelligen. Solange dient die L 73 neu als Notumfahrung. Von daher bleibt die jetzt hergestellte Notumfahrung voraussichtlich bis zu drei Jahren bestehen.

Für die neue 1,4 Kilometer lange Strecke zwischen Schuld und Insul wurden auch ein stillgelegter, 142 Meter langer Bahntunnel sowie zwei ehemalige Bahnbrücken ertüchtigt und befahrbar gemacht. Im Tunnel wurde die Fahrbahn erneuert und Beleuchtung installiert.

Die für die Umfahrung benötigten Grundstücksflächen konnten mit Unterstützung der Gemeinde Schuld und Entgegenkommen der Eigentümer und Bewirtschafter kurzfristig zur Verfügung gestellt werden. Auch dafür dankte die Ministerin. „Es ist gut zu sehen, wie alle Stellen gemeinsam für das gleiche Ziel arbeiten, nämlich dem Ahrtal wieder mehr Normalität zurückzugeben. Dazu gehören auch gute Straßenverbindungen“, so die Ministerin.

Die L 73 hat eine überörtliche Verbindungsfunktion zwischen der B 258 von Müsch durchs Ahrtal bis zur B 257 bei Dümpelfeld und muss als wichtige Zufahrt für Rettungsdienste, zur Versorgung der Bevölkerung und Andienung der Sicherungsmaßnahmen unbedingt verfügbar gehalten werden.

Schmitt wies auf weitere Projekte hin, die der LBM derzeit umsetze. So sei vor wenigen Tagen mit den Bauarbeiten für den Ersatzneubau der Ahrbrücke bei Sinzig (B 9) begonnen worden. Die Straßenbauarbeiten am schwer zerstörten Tunnel bei Altenahr (B 267) seien nahezu abgeschlossen. Es folgten Arbeiten der Abwasserwerke, die nach Angaben der VG-Werke Altenahr rund drei Monate in Anspruch nehmen. Nach Abschluss könne die Strecke dann für den Verkehr freigegeben werden.

Zudem werden allerorts die Straßen winterfest gemacht. In der Ortsdurchfahrt in Rech (B 267) wird auf 400 Metern eine Asphalttragdeckschicht aufgetragen. So auch auf vielen weiteren Abschnitten entlang der B 267. Das ist unter anderem deshalb wichtig, damit der Winterdienst seine Arbeit verrichten und zum Beispiel Schnee von der Straße räumen kann.

Auch die L 77 in der Ortsdurchfahrt Binzenbach und Ortsdurchfahrt Kirchsahr wird winterfest gemacht. „Für die Bürgerinnen und Bürger in diesen Ortschaften ist die durch die Flutkatastrophe zerstörte L 77 noch vor Weihnachten wieder uneingeschränkt befahrbar. Das ist eine erfreuliche Nachricht“, sagte Verkehrsministerin Daniela Schmitt. Auch hier habe die zielführende und kooperative Zusammenarbeit aller Beteiligten – der Gemeindeführung, der Baufirmen sowie des LBM – die sehr zügige Wiederherstellung der Ortsdurchfahrten möglich gemacht.

Nach der Flutkatastrophe wurde die komplette Infrastruktur im Sahrbachtal zunächst über eingeschränkt befahrbare „Schotterstrecken“ wiederhergestellt; im Anschluss daran hat der Neubau der Straßen begonnen. Hierfür mussten zunächst die weggespülten Stützbauwerke und der Straßenkörper erneuert werden. Nach der Winterperiode erhält die L 77 in diesem Bereich eine abschließende Asphaltdeckschicht.