Wo bleibt Seniorenfreundlichkeit?
„Wer noch voll mobil und ohne körperliche Einschränkungen ist, der urteilt ohne wirkliche Sachkenntnis über die Bedürfnisse älterer Menschen“, so der Ringener Ortsvorsteher Lothar Barth über die Bedeutung einer wohnortnahen Versorgung für die Senioren des Ortsbezirks. Und auch deshalb soll Rewe im Dorf bleiben: In unmittelbarer Nähe des Einkaufszentrums in der Mitte des Ortsbezirkes sei im Baugebiet Kreuzerfeld II ein Bereich „Seniorenwohnen“ geplant. Hier sollen Wohnformen entstehen, die es älteren Grafschaftern ermöglichen, auch im Alter möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Dazu sei bewusst die Nähe der Versorgungsinfrastruktur gesucht worden, um Wege kurz zu halten und mit der Anbindung an die neue Mitte soziale Kontakte zu erleichtern und fördern. Es mache wenig Sinn, wenn genau diese Infrastruktur dort herausgelöst wird. „Bäckerei, Friseur, Apotheke und die anderen kleinere Geschäfte werden ohne die unmittelbare Nähe des Einkaufszentrums an bisheriger Stelle nicht dauerhaft lebensfähig sein“, so der FWG-Mann. Mitten im Ortsbezirk entstehe eine Brache von rund 8000 Quadratmetern Fläche. Die Seniorenfreundlichkeit, ein Ansatz, für den das Projekt „Älterwerden in der Grafschaft mitgestalten“ gerade erst ausgezeichnet worden ist, wäre in einem wichtigen Ortsprojekt aufgegeben.