Partei fordert ein transparentes und glaubwürdiges Gesamtkonzept - Mehr Beteiligung bei Zukunftskonferenz
Das Ahrtal nachhaltig aufbauen: Die Grünen fordern ein transparentes und glaubwürdiges Gesamtkonzept
Der Aufbau hat schon begonnen. In Antweiler wurde an der Ahr ein Weg aufgeschüttet und eine neue Wasserleitung verlegt. Foto: Claudia Schmitz

Kreis Ahrweiler. Der Kreisverband Ahrweiler von Bündnis 90/Die Grünen beschäftigt sich derzeit mit möglichen Zukunftsperspektiven für das Ahrtal und legt bereits erste Überlegungen für einen nachhaltigen Aufbau vor. Hierzu hat der Kreisverband eine grüne Arbeitsgemeinschaft gegründet.

Lesezeit 1 Minute

„Die Menschen im Ahrtal werden noch eine ganze Zeit mit der Trauer um die Opfer und die unmittelbare Beseitigung der Flutschäden beschäftigt sein, deren Ausmaß noch immer fassungslos macht“, so die Grünen. Die vom Hochwasser betroffenen Hausbesitzer, Firmen und Handwerksbetriebe benötigten neben einem schnellen Aufbau auch Sicherheit und Perspektiven. „Es bedarf eines transparenten und glaubwürdigen Gesamtkonzeptes für den Aufbau. Nie wieder Hochwassertote im Ahrtal muss unser gemeinsames Ziel sein“, betont Stefani Jürries, Sprecherin des grünen Kreisverbands.

Die neue Arbeitsgemeinschaft der Grünen erarbeitet Vorschläge zum nachhaltigen Aufbau. „Es besteht leider die Gefahr, dass die Erfordernisse des Hochwasserschutzes im Zuge des Aufbaus nicht konsequent berücksichtigt werden“, so Jürries. Der Aufbau sollte zu einem Pilotprojekt für Mittelgebirgstäler werden, so könnte das Ahrtal als Modellregion für einen nachhaltigen Hochwasserschutz dienen. Eine erste Forderung der Grünen besteht daher in der Beauftragung eines Planungsbüros und einer wissenschaftlichen Begleitung durch ein Universitätsinstitut, das die Dynamik der Katastrophe erforscht und einen „digitalen Zwilling“ des Ahrtals erstellt. Solch ein digitales Abbild des Ahrtals ermöglicht es, detailliert Hochwasser und Starkregenereignisse sowie Hochwasserschutzmaßnahmen in ihren Auswirkungen auch auf die Nachbargemeinden zu simulieren.

Die Überarbeitung der Katastrophenschutzpläne müsse eine groß Rolle spielen. Einsatzkräfte und Bewohner sollten ein Verständnis für die Warnstufen entwickeln, dies sollte in den Lehrplänen der Schulen verankert werden. Die Grünen begrüßen grundsätzlich die Idee der Kreisverwaltung, eine Zukunftskonferenz zum Wiederaufbau zu veranstalten, wünschen sich hier aber eine breitere Beteiligung etwa auch von Anwohnern und Umweltverbänden.

Top-News aus der Region