Nach mehrwöchiger Evakuierung wegen der Flutkatastrophe im Ahrtal kehren immer mehr Senioren wieder zurück nach Bad Neuenahr-Ahrweiler. Viele von ihnen haben sich die Kreisstadt an der Ahr als Wahlheimat ausgesucht. Die meisten sind froh, wieder zu Hause sein zu können. Doch im neuen Alltag warten erschwerte Bedingungen – gerade für ältere Menschen. Vor allem die Nutzung der Busse bereiten vielen Senioren Schwierigkeiten. Über Probleme und deren Abhilfe tauschten sich jetzt Bewohner der Seniorenresidenz Augustinum aus.
„Oft ist die Kluft zwischen dem Bordstein und dem Einstieg am Bus einfach zu groß, und das macht das Ein- und Aussteigen sehr beschwerlich. Das ist für uns ältere Menschen nicht ungefährlich“, schilderten Dita und Georg Hilgendorf, Dorothee Walter, Gerda Clade, Maria Jordan, Sigrid Rose und Lilo Licht im Gespräch mit der RZ. „Es wäre schön, wenn die Fahrer uns Senioren stärker im Blick hätten“, waren sich die Beteiligten einig. „Die Busse können den Abstieg absenken, das machen aber viele Fahrer aber nicht. Es wurde gesagt, dass sie dann die Fahrtzeiten nicht einhalten können. Vielleicht ist es auch Unkenntnis, und es müsste entsprechend geschult werden“, hieß es in der Runde.
Auch wer auf einen Rollator angewiesen sei oder einen Einkaufstrolley mit sich führe, stehe oft vor Problemen. „Denn häufig werden die Rampen nicht ausgefahren“, stellten die Bewohner der Seniorenresidenz Augustinum wiederholt fest.
„Das darf nicht sein. Die Fahrer sind grundsätzlich dazu verpflichtet, Einstiegshilfen einzusetzen und die Busse zum Ausstieg hin entsprechend abzusenken“, betonte Stephan Pauly, Geschäftsführer der Verkehrsverbund Rhein-Mosel GmbH (VRM) auf Anfrage der RZ. „Wir möchten keine Kundengruppen ausgrenzen. Das ist vertraglich minutiös geregelt“, so Pauly weiter. Durch das sogenannte ‚Kneeling‘ – zu Deutsch: in die Knie gehen – könnten Busse auf Knopfdruck abgesenkt werden. Zudem seien in dem Bereich in Bad Neuenahr-Ahrweiler Niederflur-Busse im Einsatz, deren erste Stufe bereits abgesenkt ist. Auch der Einsatz der Rampen sollte laut Pauly bei Bedarf selbstverständlich sein. Für die Beförderung von Rollstühlen und Rollatoren und Ähnlichem gebe es Bleche zum Auslegen. Ein zeitlicher Puffer für diese Maßnahmen sei in den Fahrplänen berücksichtigt. „Wir werden dafür sorgen, dass die Fahrerentsprechend geschult und sensibilisiert werden“, versprach Stephan Pauly.