Sinzig-Westum. Siegfried Heuser stellt seine Perspektive dar: „Seitdem ich allen Pächterinnen und Pächtern des Campingplatzes die Kündigung ausgesprochen habe, schlagen die Wellen hoch.
Auslöser der Kündigung zum jetzigen Zeitpunkt sind gesundheitliche Probleme, die nicht voraussehbar waren. Hinzu kommt, dass ich 74 Jahre alt bin und keinen Nachfolger habe, der den Campingplatz weiter betreiben möchte. Die Tatsache, dass zahlreiche Bauten auf den Pachtgrundstücken nicht den brandschutzrechtlichen Bestimmungen entsprechen, macht eine Schließung für mich unumgänglich.
Alle Pächter haben einen Vertrag mit einer Kündigungsfrist. Fristgerecht zum 31. März 2019 habe ich allen entsprechend den Pachtverträgen gekündigt. Es ist verständlich, dass diese Situation für manche problematisch ist. 16 der Bewohner haben ihren ersten Wohnsitz auf dem Hellenbach-Campingplatz. Damit alle die Möglichkeit haben, ihre Plätze vollständig zu räumen, habe ich mit der fristgerechten Kündigung zum 31. März eine Fristverlängerung bis 31. August 2019 eingeräumt. Ich selbst bin erst seit 2015 Eigentümer des Campingplatzes, den ich bis dahin kommissarisch für meine inzwischen verstorbenen Eltern geführt habe. Zu dieser Zeit standen bereits alle Aufbauten, die jetzt aus Brandschutzgründen abgebaut werden müssen.
Alle Pächter wurden mit Abschluss ihrer Pachtverträge darüber informiert, dass die vorhandenen Holzvorbauten und zukünftige zusätzliche Baumaßnahmen verboten sind. Dies ist auch auf der Infotafel am Sanitärgebäude für jeden ersichtlich. Seitdem ich die Kündigung übermittelt habe, bekomme ich Morddrohungen und werde von einigen Bewohnern teils auf das Übelste beschimpft. In den Medien melden sich angebliche Betroffene zu Wort, die mir nicht bekannt und keine Pächter sind. Auch werden den Medienvertreterinnen und -vertretern von wütenden Campern Unwahrheiten erzählt. Dazu zählt unter anderem der Mobilheimverkauf einer Pächterin an eine angebliche Frau Flocke, von dem ich nichts weiß. Weiter wurde behauptet, die Stadt Sinzig habe eine Nutzungs- und Bebauungsplanänderung angeboten, die mich angeblich 26.000 Euro gekostet hätten. “