Die gute Nachricht: Das Hotelprojekt „The Bridge“ scheint noch nicht am Ende zu sein. Die schlechte Nachricht: Die neuerliche Wendung in der Konzeption rund um den Prestigebau am Rhein stärkt nicht gerade das Vertrauen in das Projekt und seine Planer.
Lange hatte man in Remagen darum gerungen, ein Hotelprojekt am Rhein zu verwirklichen – immer wieder sprangen Interessenten ab oder präsentierten dubiose Konzepte. Schließlich baute man auf einem großen Teil des ehemaligen Becher-Geländes ein Einkaufszentrum mit großem Parkplatz. Dabei geriet die Idee vom Hotel am Rhein in Vergessenheit – offenbar so sehr, dass man auch nicht mehr an eine gute Erreichbarkeit dieser Fläche dachte.
Dann kam Tom Krause mit seinem Planungsbüro. Er legte ein Konzept vor, dass die Stadtoberen überzeugte. Krause will klotzen, nicht kleckern: Ein 45-Millionen-Euro Projekt mit 121 Doppelzimmern und Suiten, mit sogenannten Boarding-Häusern und Service Apartments. Natürlich soll das Luxushaus auch eine üppige Wellness- und Spa-Abteilung erhalten und großzügige Gastronomiebereiche.
Investoren sollte es auch geben – doch der erste, angeblich aus Panama, soll überraschend gestorben sein. Dann hieß es, ein neuer Investor aus London sei am Zug. Inzwischen spricht Krause von einem internationalen Fonds aus Luxemburg, der in Remagen investieren möchte. Ein Betreibervertrag sollte auf der jüngsten ITB in Berlin unterschrieben werden – an die Öffentlichkeit gedrungen ist davon jedoch nichts.
Die „Brücke von Remagen“ sollte bislang immer das Zugpferd für die Hotelvermarktung sein. Nun ist auf einmal vom Mythos des Rennfahrers Caracciola die Rede, von Kunst und Kultur, von der Freitreppe zum Remagener Rheinufer im Range der Spanischen Treppe in Rom... Zweifel an der Seriosität dieses Projektes und seiner Initiatoren drängen sich da geradezu auf.
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