Sinzig

Besser an Hochwasser angepasst: Ahrbrücke der B9 bei Sinzig wird nach Flut wiederaufgebaut

Von dpa
Zwei Autokräne heben zwölf Stahlträger auf vorbereitete Auflager und Pfeiler der Ahrbrücke der B9.
Zwei Autokräne heben zwölf Stahlträger auf vorbereitete Auflager und Pfeiler der Ahrbrücke der B9. Foto: dpa/Thomas Frey

Nach der Zerstörung vieler Brücken beim Hochwasser im Ahrtal sollen Neubauten besonders hochwasserangepasst errichtet werden. Straßenbrücken in der Zuständigkeit des Landes würden hier so bemessen, „dass sie einem Extremhochwasser sicher standhalten“, teilte das rheinland-pfälzische Verkehrsministerium mit.

Lesezeit: 1 Minute
Anzeige

Ihr Abflussquerschnitt solle ein Hochwasser durchlassen, das es statistisch nur alle 100 Jahre gebe – mit noch einem Meter Luft bis zur Brückenunterseite. Künftige Straßenbrücken sollen laut dem Ministerium zudem strömungsgünstig gebaut werden: „Erforderliche Pfeiler werden möglichst schmal und die Brückenunterflächen möglichst glatt ausgebildet. Auch die Brückengeländer sollen hydraulisch optimiert werden.“ Bei der Hochwasserkatastrophe im Juli 2021 im Ahrtal mit 134 Toten und Tausenden verwüsteten Häusern war bei Sinzig auch eine der beiden Teilbrücken der Bundesstraße 9 über den Fluss so stark beschädigt worden, dass sie abgerissen werden musste.

Für den Neubau wurde am Wochenende nach Angaben des Verkehrsministeriums von zwei schweren Autokränen eine Reihe von je 35 Meter langen und rund 50 Tonnen schweren, vorgefertigten Stahlträgern auf 15 Meter tiefe Großbohrpfähle gehoben, „um die Wiederholung eines derartigen Schadens sicher zu verhindern“.

Befahrbar voraussichtlich ab Spätsommer

Die neue Teilbrücke mit Kosten von rund 7,5 Millionen Euro soll voraussichtlich vom Spätsommer an befahrbar sein. Die unbeschädigte parallele Teilbrücke trägt derzeit den gesamten Verkehr mit nur je einer Fahrspur in jede Richtung.

Zu den weiteren Straßenbrückenprojekten in der Zuständigkeit des Landes im Flutgebiet gehören laut Verkehrsministerium die neue Ahrtorbrücke in Bad Neuenahr-Ahrweiler mit Kosten von voraussichtlich rund 3 Millionen Euro sowie die beiden geplanten Ahrquerungen bei den Dörfern Insul und Liers mit veranschlagten Bausummen von jeweils etwa 2 Millionen Euro. Zu den Fertigstellungsterminen könne sich das Ministerium noch nicht äußern. Die beschädigte, aber noch stehende denkmalgeschützte Ahrbrücke bei Brück sei vermutlich nicht mehr „hydraulisch leistungsfähig“ wegen der Zerstörungen an umliegenden Gebäuden.