Ein Areal mit Geschichte: „Auf den Steinen“
Wie kamen das Gelände und die Straße „Auf den Steinen“ eigentlich zu ihrem Namen? Dazu ist im Standardwerk „Die Straßen von Neuenahr“ die passende Erklärung nachzulesen. Als um 1813 die sogenannte Tranchot-Karte erschien, war die von Lantershofen in Richtung Ahr verlaufende Grenze zwischen dem jülichen und dem kurkölner Gebiet durch eine rote Punktlinie gekennzeichnet. Diese Grenze wird noch heute durch das weiße Kreuz rechts am Kreisel des Mittelzentrums markiert.
Genau hier ist somit auch die Grenze zwischen Hemmessen (Bad Neuenahr) und Ahrweiler sichtbar. Im weiteren Verlauf erreichte die Grenze das Gebiet, das Tranchot auf seiner Karte mit „P“ (Prés für Wiesen und Weiden) bezeichnete. Und genau hier befindet man sich mitten im Bereich der Straße „Auf den Steinen“. Die Grenze hat sich im Laufe der Zeit allerdings durch Veränderungen im Verlauf der Ahr ebenfalls etwas verschoben. Der Name „Auf den Steinen“ entwickelte sich durch Verballhornung von „op de Stein“, das heißt „oberhalb der Steine“. Damit waren die Grenzsteine gemeint, die hier die Grenze zwischen Kurköln und Jülich-Berg markierten. Als erster bebauter Weg entstand hier im Gebiet „Auf den Steinen“ um 1970 der Platanenweg. Vor der Erschließung stand nur ein Haus in diesem Bereich, die sogenannte „Jeisse (Ziegen)-Villa“. Dieses Gebäude hatte für die Zeit, in der es erbaut wurde, einen villenartigen Charakter. „Jeisse Villa“ wurde das Gebäude von der Bevölkerung wohl nur deshalb genannt, weil die Bewohner sich Ziegen hielten, die im kargen Umfeld Weidemöglichkeit hatten. Umgeben von Wohnbebauung der 1980er-Jahre, steht die „Jeisse Villa“ noch heute direkt neben dem geplanten Musterbaugebiet. tar