Sinzig

B 9: Bei Brückenabriss darf zweite Fahrbahn nicht beschädigt werden

Von Frank Bugge
Die eingestürzte Brücke der B 9 am späten Vormittag: Drei Bagger einer Aschaffenburger Fachfirma sind im Einsatz. Es ist gelungen, das verzogene und nur noch knapp aufliegende Brückenteil samt Pfeiler und Probleme zu entfernen. Die Fahrbahn hat sich verzogen, den Pfeiler hat die Flut umgeknickt.
Die eingestürzte Brücke der B 9 am späten Vormittag: Drei Bagger einer Aschaffenburger Fachfirma sind im Einsatz. Es ist gelungen, das verzogene und nur noch knapp aufliegende Brückenteil samt Pfeiler und Probleme zu entfernen. Die Fahrbahn hat sich verzogen, den Pfeiler hat die Flut umgeknickt. Foto: Frank Bugge

Die Entscheidung darüber, ob die beiden bei der Flut beschädigten Brücken über die Ahr in Sinzig wieder für den Pkw- und Lastwagenverkehr freigegeben werden können, wird voraussichtlich erst in 14 Tagen fallen. Diesen zeitlichen Horizont zeichnen die Experten, die derzeit an den beiden Baustellen arbeiten.

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Die alte Steinbrücke in der Kölner Straße (L 82), die das Gewerbe- und das Wohngebiet Sinzig Ost mit der Stadt verbinden und den Weg nach Remagen und ins Ahrtal freigibt, ist derzeit nur für Fußgänger und Radfahrer nutzbar. In den Tagen nach der Flut hatte es unterschiedliche Freigaben und Beschränkungen gegeben. Zunächst gesperrt, durfte sie dann von Rettungs- und Einsatzfahrzeugen bis zwölf Tonnen zulässigem Gesamtgewicht überfahren werden. Kurzzeitig folgte eine Totalsperre, seit dem 21. Juli und einer weiteren Statikprüfung durch den Landesbetrieb Mobilität dürfen bis jetzt Fußgänger und Radfahrer drüber.

Wechselnde Schadensbilder

Anlass für das Wechselspiel sind die wechselnden Schadensbilder an der Brücke und ihren Pfeilern, die sich den Statikern geboten haben. Erst als das Ahrwasser gesunken war, stellten sie fest, dass der erste Pfeiler von Richtung Grüner Weg auf halber Breite gut 60 Zentimeter nach unten freigespült worden ist und die Tragfähigkeit beeinträchtigt ist. Hier laufen jetzt „Ertüchtigungsarbeiten“. Eine Baufirma von der Mosel hat auf der derzeitigen Wasserhöhe rund um den Pfeiler mit Wasserbausteinen und dicken Sandsäcken abgestützt, ein neues Fundament gegossen sowie darüber den frei geschwemmten Bereich verschalt. Seit Tagen und noch einige Tage lang wird Vergussmörtel in den Zwischenraum eingepresst, um Brücke und neues Fundament zu verbinden. Bis gestern wurden 1,5 Tonnen verarbeitet.
Am Ende steht die Prüfung der Statiker, unter anderem mit „Überrollversuchen“ mit schweren Fahrzeugen, bei denen die mögliche Bewegung der Pfeiler geprüft wird.

Ähnlich sieht die Lage an der B 9-Brücke aus. Die eingeknickte zweispurige Fahrbahn muss so vorsichtig abgerissen werden, dass die intakte zweispurige Gegenfahrbahn keinen Schaden nimmt. Sie soll schließlich den Verkehr über die Bundesstraße und die Ahr aufnehmen. Ob die Brücke dazu taugt oder doch weitere Schäden hat, kann jetzt noch niemand sagen. Und eine Sichtprüfung kann aus Sicherheitsgründen erst erfolgen, wenn in etwa zwei Wochen die eingeknickte Ahr-Überführung abgerissen und entsorgt ist. Dann folgen zunächst Sicherungsarbeiten an den verbliebenen Brückenpfeilern.

Von unserem Mitarbeiter Frank Bugge