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Ahrtal

Aufgeben oder weitermachen? Camping-Paradiese im Ahrtal am Scheideweg

Von Frank Bugge
Er will nicht wiederaufbauen. Christoph Zerwas würde im April gern wiedereröffnen.
Er will nicht wiederaufbauen. Christoph Zerwas würde im April gern wiedereröffnen. Foto: Frank Bugge

An der Bundesstraße 257 ahraufwärts, kurz hinter dem Lingenbergtunnel rechts, grünt die Hoffnung. Hier hinter Kreuzberg ist schon längst wieder Gras über die von der Flut zerstörte und danach leer geräumte Landschaft gewachsen.

Lesezeit: 3 Minuten
Christoph Zerwas, Betreiber des von der Katastrophe heimgesuchten Vier-Sterne-Campingplatzes Viktoria-Station, hat mit Familie und Helfern unermüdlich gearbeitet. Er ist fest entschlossen, möglichst schon am 1. April wieder mobile Urlauber mit Camper, Caravan oder Zelt begrüßen zu können. „Ich verdiene mein Geld mit dem Gelände“, erklärt er energisch. Aber in den vergangenen ...
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Millionen für den Neuaufbau: Das planen die Ortsgemeinden

„Camping gehört zu Ahrbrück.“ Diesen markanten Satz wiederholt Walter Radermacher, Ortsbürgermeister von Ahrbrück, gleich mehrfach. Und auch sein Bürgermeisterkollege Rüdiger Fuhrmann in der Nachbargemeinde Altenahr möchte „das Camping bei uns als ein Standbein des Tourismus“ gern erhalten.

Allerdings hat in der Ortsgemeinde Altenahr die Flut dem Campingplatz Viktoria-Station in Kreuzberg arg zugesetzt. Der Campingplatz Altenahr wurde total zerstört. Nach den Aufräumarbeiten ist von ihm nichts mehr zu sehen. Betreiber Arthur Schulz, der sich ohnehin aus Altersgründen zurückziehen wollte, hat aufgegeben.

Im aktuellen „Maßnahmenkatalog“ der Gemeinde Altenahr, die die größten Schäden im Ahrtal zu tragen hat, kommt das Wort Camping nicht vor. Es müsse erst geklärt werden, was bei einem möglichen Wiederaufbau in den Überflutungsgebieten „sinnvoll und möglich“ ist. Dann könne ein Nachtrag erfolgen, erklärt Fuhrmann. Der Viktoria-Platz ist Privatgelände, nur Grund und Boden des einstigen Altenahrer Platzes gehören der Gemeinde. Mittelfristig sei zu entscheiden, ob die Kommune einem Betreiber den Platz verpachtet oder gar selbst aufbaut und verpachtet.

So ist es in Ahrbrück geplant. Die Ortsgemeinde als Eigentümerin hat bereits Geld im Wiederaufbauplan für ihre zwei Campingplätze eingestellt. Zunächst für den Campingplatz Leurer in Brück. 11.000 Quadratmeter gelten als „zerstört“. „Form der Wiederherstellung ist zu klären“, merkt der Maßnahmenkatalog an, der mit dem Planziel „mittel“ die Summe von 3,5 Millionen Euro für den Platzaufbau angibt. Weitere 568.913 Euro sind darin für den Wiederaufbau des „zerstörten und abgerissenen Gebäudes“ angegeben.

Deutlich teurer wird es auf dem Campingplatz Europa. Mit der Priorität „niedrig“ wurden 1,335195 Millionen Euro für zwei Gebäude („Totalschaden“) aufgelistet. Die Wiederherstellung des 14.300 Quadratmeter großen Platzes ist mit 4,6 Millionen Euro veranschlagt.

Fast alle Camping- und Wohnmobilplätze betroffen

Von den elf Campingplätzen und drei Stellplätzen im Ahrtal sind elf stark betroffen. Derzeit direkt an der Ahr geöffnet sind nur der Campingplatz Burgwiese in Mayschoß und der Wohnmobilstellplatz am Weingut Sonnenberg in Bad Neuenahr.

Viele Campingplatzinhaber sind kaum oder gar nicht erreichbar, sodass teilweise noch überhaupt gar keine Info vorliegt, ob oder wie es dort weitergeht. Das berichtet Barbara Knieps vom Ahrtal-Tourismus Bad Neuenahr-Ahrweiler. Telefonanrufe laufen ins Leere, Internet- und Facebook-Seiten sind nicht aktualisiert oder erreichbar. „Im Bereich der Ahr, im rheinland-pfälzischen Bereich, befinden sich 17 Camping- und Wohnmobilstellplätze. Alle Einrichtungen waren vom Hochwasser betroffen“, heißt es in der Bilanz der SGD Nord. Ein Überblick (ahr-aufwärts):

Im Ahrtal

In den Seitentälern

Flutkatastrophe im Ahrtal
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