„Camping gehört zu Ahrbrück.“ Diesen markanten Satz wiederholt Walter Radermacher, Ortsbürgermeister von Ahrbrück, gleich mehrfach. Und auch sein Bürgermeisterkollege Rüdiger Fuhrmann in der Nachbargemeinde Altenahr möchte „das Camping bei uns als ein Standbein des Tourismus“ gern erhalten.
Allerdings hat in der Ortsgemeinde Altenahr die Flut dem Campingplatz Viktoria-Station in Kreuzberg arg zugesetzt. Der Campingplatz Altenahr wurde total zerstört. Nach den Aufräumarbeiten ist von ihm nichts mehr zu sehen. Betreiber Arthur Schulz, der sich ohnehin aus Altersgründen zurückziehen wollte, hat aufgegeben.
Im aktuellen „Maßnahmenkatalog“ der Gemeinde Altenahr, die die größten Schäden im Ahrtal zu tragen hat, kommt das Wort Camping nicht vor. Es müsse erst geklärt werden, was bei einem möglichen Wiederaufbau in den Überflutungsgebieten „sinnvoll und möglich“ ist. Dann könne ein Nachtrag erfolgen, erklärt Fuhrmann. Der Viktoria-Platz ist Privatgelände, nur Grund und Boden des einstigen Altenahrer Platzes gehören der Gemeinde. Mittelfristig sei zu entscheiden, ob die Kommune einem Betreiber den Platz verpachtet oder gar selbst aufbaut und verpachtet.
So ist es in Ahrbrück geplant. Die Ortsgemeinde als Eigentümerin hat bereits Geld im Wiederaufbauplan für ihre zwei Campingplätze eingestellt. Zunächst für den Campingplatz Leurer in Brück. 11.000 Quadratmeter gelten als „zerstört“. „Form der Wiederherstellung ist zu klären“, merkt der Maßnahmenkatalog an, der mit dem Planziel „mittel“ die Summe von 3,5 Millionen Euro für den Platzaufbau angibt. Weitere 568.913 Euro sind darin für den Wiederaufbau des „zerstörten und abgerissenen Gebäudes“ angegeben.
Deutlich teurer wird es auf dem Campingplatz Europa. Mit der Priorität „niedrig“ wurden 1,335195 Millionen Euro für zwei Gebäude („Totalschaden“) aufgelistet. Die Wiederherstellung des 14.300 Quadratmeter großen Platzes ist mit 4,6 Millionen Euro veranschlagt.