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Bad Neuenahr-Ahrweiler

Are-Gilde sorgt sich um ihre Zukunft: Wie Künstler nach der Ahrflut ihren Platz finden

Von Petra Ochs
Von links oben im Uhrzeigersinn: Angelika und Hans Castelli haben ehrenamtlich mit angepackt. Annemarie Müller-Feldmann verlor viele wertvolle Dokumente. Cristina Schäfer hat fast ein Jahr lang nicht gemalt. Werner Winkler hat den Kopf für das Fotografieren noch nicht frei. Präsidentin Eva-Maria Kreuter organisierte bei sich Nischentreffen. Dieter Breuer hatte in der Flutnacht Glück im Unglück.
Von links oben im Uhrzeigersinn: Angelika und Hans Castelli haben ehrenamtlich mit angepackt. Annemarie Müller-Feldmann verlor viele wertvolle Dokumente. Cristina Schäfer hat fast ein Jahr lang nicht gemalt. Werner Winkler hat den Kopf für das Fotografieren noch nicht frei. Präsidentin Eva-Maria Kreuter organisierte bei sich Nischentreffen. Dieter Breuer hatte in der Flutnacht Glück im Unglück. Foto: Uwe Sülflohn

Sie ist die älteste Künstlergruppe in Rheinland-Pfalz: die Are-Künstlergilde, kurz Are-Gilde genannt, vor 81 Jahren in Ahrweiler gegründet. Ihre heutigen Mitglieder sind sich sehr wohl der langen Tradition bewusst: Sie sind stolz auf die Vergangenheit der Künstlergruppe, sorgen sich aber auch um ihre Zukunft.

Lesezeit: 4 Minuten
Zuerst die Pandemie und ihre Auflagen, dann die Flut – das alles habe die Are-Gilde ausgerechnet in ihrem Jubiläumsjahr „an den Rand des Erträglichen gebracht“, formuliert Gildemitglied Angelika Castelli. Wer hatte nach den schrecklichen Geschehnissen überhaupt noch die Motivation und die Kraft, sich künstlerisch zu betätigen? Jetzt, ein gutes halbes ...
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Werner Mertens: Sein Lebenswerk wurde zerstört

Einen schmerzlichen Verlust zu verkraften hatte die Gilde im vergangenen Dezember, als ihr langjähriges Mitglied Werner Mertens seinem Krebsleiden erlag.

„Obwohl er bereits 87 Jahre alt war, begleitete er die Are-Gilde bis kurz vor seinen Tod mit voller Schaffenskraft, mit künstlerischer Leidenschaft, mit hilfreichen Händen und Gedanken bei allen Aktionen“, erinnert sich Präsidentin Eva-Maria Kreuter. Trotz der Ahrflut, die Mertens besonders schwer traf: Neben Arbeitsmaterialien wurde sein Fotoarchiv und damit sein Lebenswerk zerstört.

„Er stand vor dem persönlichen Nichts“, so Kreuter. Die Are-Gilde wird Werner Mertens sehr vermissen. Seit 1996 war der Fotograf Mitglied der Künstlergemeinschaft. „Das sind 25 Jahre begeistertes Kunstschaffen in Fotografie, Film und Dokumentation“, betont die Präsidentin der Are- Gilde. peo

1941 im Ratskeller in Ahrweiler gegründet

Hervorgegangen ist die Are-Gilde aus dem Are-Künstlerkreis, der im Februar 1941 im Ratskeller in Ahrweiler gegründet wurde. Musik, Literatur und Bildende Kunst sollten sich unter dem Dach der Gilde versammeln. Doch schnell gewannen die Bildenden Künste, Malerei und Plastik, die Oberhand.

Zu den tragenden Persönlichkeiten der 1940er-Jahre wurden der Maler und Bildhauer Hanns Matschulla sowie die Maler Pitt Kreuzberg und Carl Weisgerber. Mehr als 25 Jahre lang, von 1978 bis 2005, leitete Bernhard Kreutzberg als Präsident die Geschicke der Gilde, einigte und motivierte ein „Bündel“ von Individualisten. Aktuell zählt die Gilde rund 20 Mitglieder. Potenzielle neue Mitglieder, die übrigens nicht in Bad Neuenahr-Ahrweiler ansässig sein müssen, sind stets erst mal als Gast dabei. Ein Kunststudium ist keine Voraussetzung, künstlerische Qualität aber sehr wohl. peo

Flutkatastrophe im Ahrtal
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