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Bad Neuenahr

Als zum Kriegsgrauen auch noch eine Seuche kam: Spanische Grippe wütete 1918/19 in Bad Neuenahr

Von Jochen Tarrach
Besonders von der Spanischen Grippe getroffen wurden durch Krankheiten oder Verwundungen vorbelastete Menschen, zum Beispiel die verwundeten Soldaten in den Lazaretten der Stadt. Repro: Jochen Tarrach
Besonders von der Spanischen Grippe getroffen wurden durch Krankheiten oder Verwundungen vorbelastete Menschen, zum Beispiel die verwundeten Soldaten in den Lazaretten der Stadt. Repro: Jochen Tarrach Foto: Tarrach

Ein Blick in das Geschichtsbuch deckt es auf: Die Corona-Pandemie ist längst nicht die einzige, verheerende Virus-Katastrophe, welche die Menschheit getroffen hat. In den Jahren 1918 und 1919 wütete die sogenannte Spanische Grippe. Auch die Kurstadt Bad Neuenahr war betroffen.

Lesezeit: 3 Minuten
Der ehemalige Kreisarchivar Leonhard Janta schreibt im Heimatjahrbuch 1998 dazu: „Im Herbst (1918) grassierte die Spanische Grippe in ganz Europa. Sie forderte auch bei der durch Unterernährung geschwächten Bevölkerung in unserer Region Todesopfer, deren Zahl jedoch nicht erfasst wurde.“ Nach heutigem Erkenntnisstand hat sie auf der gesamten Erde innerhalb weniger ...
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Warum die „Spanische Grippe“ so genannt wird

Die Bezeichnung „Spanische Grippe“ entstand, nachdem erste Nachrichten über die Seuche aus Spanien kamen. Ende Mai 1918 waren dort rund acht Millionen Menschen infiziert. Für die Historiker ist es aber sicher, dass die Spanische Grippe ihren Ursprung in den USA, genau in Kansas, hatte.

Von Schweinen oder Geflügel sprang sie auf einen amerikanischen Soldaten über, der sie in ein Ausbildungslager der Armee schleppte. Von dort gelangte das Virus über Truppentransporte nach Spanien, Frankreich und in den Rest der Welt. Kurios dabei: Zu den ersten zivilen Opfern in den USA gehörte am 27. Mai 1918 der Unternehmer Frederick Trump, Großvater des heutigen Präsidenten Donald Trump. An der Westfront infizierten sich deutsche Soldaten, die dann das Virus mit nach Deutschland brachten. Die oberste Heeresleitung des Kaiserreiches hatte aber mehr damit zu tun, die Front zu stabilisieren, als eine Grippe zu bekämpfen. Auf diese Weise, glauben Historiker, hat die Grippe die sich anbahnende Kapitulation der deutschen Armee zumindest beschleunigt.
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