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Ahrtal

Aktuelle Lage im Ahrtal: Lange Wartezeiten, keine Auskünfte zur Wiederaufbauhilfe und fehlende Handwerker

Von Bastian Hauck
Fast ein Jahr nach der verheerenden Flut herrscht im Ahrtal immer noch Ausnahmezustand. Die Winzergenossenschaft Mayschoß will im November mit dem Abriss ihrer Gebäude beginnen. Ende 2025 soll der Neubau für die Vinothek, ein Restaurant und die Verwaltung fertig sein.
Fast ein Jahr nach der verheerenden Flut herrscht im Ahrtal immer noch Ausnahmezustand. Die Winzergenossenschaft Mayschoß will im November mit dem Abriss ihrer Gebäude beginnen. Ende 2025 soll der Neubau für die Vinothek, ein Restaurant und die Verwaltung fertig sein. Foto: Bastian Hauck

Solche elf Monate möchte Loni Radermacher nicht mehr erleben. Die von der Flut geschädigte 80-jährige Dame – dunkle Hose, gelbes Langarmshirt, schulterlanges, blondes Haar – hat anstrengende Monate hinter sich. Monate voller Arbeit, voller Warten. Das Wasser stand in der Flutnacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 bis zum ersten Stock. Jetzt steht Radermacher im wiederaufgebauten Erdgeschoss ihres Hauses in Bad Neuenahr-Ahrweiler. Der Vinylboden ist verlegt, die Wände im warmen Gelbton gestrichen. Nun könnte alles komplett fertig gemacht werden. Doch die Renovierungsarbeiten ruhen. Aufbaustopp.

Lesezeit: 6 Minuten
Der Grund: Der nicht versicherten Rentnerin sind von der Investitions- und Strukturbank (ISB) bisher nur 20 Prozent ihrer Schadenssumme (rund 260.000 Euro) aus dem Wiederaufbaufonds ausgezahlt worden, das Geld ist jetzt aufgebraucht. Nun wartet Radermacher. Muss warten. Auf weiteres Geld. „Ganz und gar nicht schnell“ sei es schon mit der ...