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Koblenz

Zu Besuch bei den Mohtashamis: Menschen, die als Bahai leben

Von Katrin Steinert
Bahereh und Zabih Mohtashami sind Bahai und laden regelmäßig zu Gästeabenden ein. Aber auch sonst sind ihre Türen immer offen für Menschen, die Rat, Hilfe oder Austausch suchen. Beim RZ-Besuch schaute auch Horst Liebke aus Gemünden vorbei (links), der selbst als Bahai lebt. Foto: Katrin Steinert
Bahereh und Zabih Mohtashami sind Bahai und laden regelmäßig zu Gästeabenden ein. Aber auch sonst sind ihre Türen immer offen für Menschen, die Rat, Hilfe oder Austausch suchen. Beim RZ-Besuch schaute auch Horst Liebke aus Gemünden vorbei (links), der selbst als Bahai lebt. Foto: Katrin Steinert

Als Zabih Mohtashami und seine Frau Bahereh in die kleine steile Straße in Niederberg zogen, dachten die Nachbarn: Was sind das denn für Leute? So zumindest erzählt es der 75-jährige Iraner rückblickend. Der Einzug liegt knapp 30 Jahre zurück – und mittlerweile kennt sie jeder. Zabih Mohtashami sagt: „Heute nennt mich mein Nachbar Bruder. Er ist hell, ich bin dunkel.“ Dann lacht der Mann mit der Halbglatze und den dunklen Augen frech. So ganz weiß sein Gegenüber nicht, ob er gerade die Wahrheit spricht oder mit seinen Worten ein Gefühl, ein Bild transportieren will: „Wir sind alle eins. Brüder und Schwestern.“ Das ist, woran die Mohtashamis glauben. An die große Einheit der Menschheit – an den Weltfrieden.

Lesezeit: 3 Minuten
Zabih und Bahereh Mohtashami stammen aus dem Iran und folgen einem Glauben, den kaum einer kennt. Sie sind Bahai. Sie leben nach den Lehren Bahaullahs. Der Perser begründete vor 174 Jahren die Bahai-Religion, die sich als Weltreligion versteht. In Koblenz gibt es heute rund zwölf Gläubige, deutschlandweit sind es zwischen ...
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Vielfalt in Einheit: Die Bahai folgen den Lehren Bahaullahs (1817-1892)

Die Bahai sind überzeugt davon, dass die Menschen, egal woran sie glauben, erkennen werden, dass es nur einen Gott gibt, und dass die verschiedenen Religionen zeitliche und religiöse Ausformung eines Weltglaubens sind. Bahaullah (1817-1892), der Gründer des Bahai-Glaubens aus Persien, gilt den Bahai als Erfüller aller Religionen. Es gibt keine Priester.

Jeder ist zum Selbststudium der Schriften Bahaullah verpflichtet. Die Religion wird als ein ethisch-soziales Konzept gesehen, das immer wieder erneuert wird. Bahai-Gläubiger Zabih Mohtashami aus Koblenz erklärt: „Bahaullah fasst alle Religionen zusammen, ohne sie einander gleich zu machen.“ Vielfalt in Einheit, alles hat seine Berechtigung. Bahai glauben zudem, dass Gott den Menschen verschiedene Erzieher geschickt hat: Abraham, Krishna, Moses, Buddha, Christus und Mohammed. Bahaullah sei der jüngste, der lehre, dass die Religionen der Welt von derselben Quelle stammen und Kapitel einer einzigen göttlichen Religion sind. kst
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