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Rhens/Region

Weit weg von Zuhause im Dienste Gottes

Von Volker Schmidt
Kaplan Sijo Pathuppallil aus Indien (rechts) ist längst in Deutschland angekommen, auch wenn er häufig die Gemeinschaft seiner Ordensbrüder vermisst, wie er erzählt. Unterstützt wird er in seiner Arbeit von (von rechts) Pfarrer Stephan Feldhausen, Pfarrsekretärin Marion Hartel sowie den Sprachpaten Christel und Michael Born aus Brey.
Kaplan Sijo Pathuppallil aus Indien (rechts) ist längst in Deutschland angekommen, auch wenn er häufig die Gemeinschaft seiner Ordensbrüder vermisst, wie er erzählt. Unterstützt wird er in seiner Arbeit von (von rechts) Pfarrer Stephan Feldhausen, Pfarrsekretärin Marion Hartel sowie den Sprachpaten Christel und Michael Born aus Brey. Foto: Volker Schmidt

Seine Heimat ist fast 8000 Kilometer entfernt, und doch fühlt er sich dieser und der Ordensgemeinschaft, zu der er gehört, sehr verbunden. So sehr, dass er für diese nach Deutschland gegangen ist: Sijo Pathuppallil ist seit zwei Jahren als Kaplan in der Pfarreiengemeinschaft Rhens-Spay-Brey-Waldesch tätig. Dort unterstützt er Pfarrer Stephan Feldhausen in der täglichen Arbeit, hält Gottesdienste, ist Seelsorger. Für Feldhausen ist der indische Priester inzwischen eine echte Entlastung. In der Pfarreiengemeinschaft wird ihm hohe Wertschätzung entgegengebracht. Aber es gibt manchmal auch Kritik. Kritik, die vor allem Feldhausen massiv ärgert und die er für völlig unangebracht hält.

Lesezeit: 4 Minuten
„Wenn mein Orden fragt, ob ich nach Deutschland gehe, um da zu arbeiten, dann gehe ich dahin“, sagt Sijo Pathuppallil. Er ist einer von 34 indischen Priestern, die derzeit im Bistum Trier eingesetzt werden. Sein Orden hat einen Kooperationsvertrag mit dem Bistum geschlossen (siehe Zusatztext), entsendet regelmäßig Priester, die hier ...
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Hintergrund: Indische Priester im Bistum Trier

Derzeit sind 34 indische Priester im Bistum Trier beschäftigt. Davon sind 16 als Kooperatoren, 15 als Kaplan und 3 als priesterliche Mitarbeiter tätig. „Die Priester, die ins Bistum kommen, sind keine Berufsanfänger, sie haben bereits pastorale Erfahrungen gesammelt“, erklärt Julia Fröder von der bischhöflichen Pressestelle.

Bevor sie nach Deutschland kommen, werden sie zunächst zehn Monate lang im indischen Bangalore an der christlichen Universität in Kooperation mit dem dortigen Goethe-Institut auf ihren Einsatz in Deutschland vorbereitet. Dort stehe das Erlernen der deutschen Sprache (Sprachniveau B 1) im Zentrum. Gleichzeitig werden die Priester auch mit kulturellen, liturgischen, pastoralen und gesellschaftlichen Besonderheiten der deutschen Kirche vertraut gemacht. Nach ihrer Ankunft in Deutschland werden die Priester weiter begleitet und fortgebildet, unter anderem durch einen Pfarrer als Ausbilder und Mentor und durch ein Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen, etwa durch Sprachpaten. Berufsbegleitend findet ein Weiterbildungskurs am Priesterseminar in Trier statt, in dem vor allem auch weiter an der Sprachkompetenz gearbeitet wird (Sprachniveau C 1). Wenn die Priester die Anforderungen der Ausbildungsphase erfüllt haben, erhalten sie nach drei Kaplansjahren eine Stelle als Kooperator in einer Pfarreiengemeinschaft. Dort sind sie dann eigenverantwortlich und ohne Unterstützung eines Mentors tätig. Der gesamte Einsatz ist zunächst auf zehn Jahre angelegt. Über diese Zeit schließt das Bistum einen Vertrag mit dem Orden des Priesters. „Bei gegenseitigem Einvernehmen ist auch eine Verlängerung möglich“, so Fröder. Im Bistum Trier sind vor allem Ordensmänner aus Indien tätig, deren Gemeinschaften schon eine Niederlassung in Deutschland hat. Damit ist jeder dieser Priester auch hier von Anfang an in eine Gemeinschaft eingebunden. Zudem hat das Bistum einen verantwortlichen Ansprechpartner in der Nähe. „Es ist festgelegt, dass die Anzahl der Priester aus der Weltkirche insgesamt nicht mehr als 50 sein soll“, so das Bistum. vos
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