Die Amerikaner schlüpften 1919 häufig in die Rolle des Weihnachtsmanns. So organisierte der Field Clerk Club (Bild oben) im Central-Restaurant in der Stadt eine Bescherung für die Koblenzer Kinder. Wichtiges Accessoires der Weihnachtsfeier war auch damals der Christbaum, gleich ob in bürgerlichen Haushalten oder bei großen öffentlichen Feiern. So hatten die Amerikaner vor dem Schloss zum Weihnachtsfest 1919 einen riesigen Tannenbaum aufgestellt, an dem Hunderte elektrischer Lichter leuchteten. Die Lichterkette hatte vor 100 Jahren allerdings einen hartnäckigen Konkurrenten: richtige Kerzen. Die Coblenzer Zeitung mahnte deshalb zur Vorsicht, denn bislang habe es noch kein Weihnachtsfest in Koblenz gegeben, an dem es nicht zu Zimmer- oder Wohnungsbränden gekommen sei. Stadtarchiv Koblenz (FA-407, Nr.
Weihnachten 1919: Seit gut 13 Monaten schweigen nun die Waffen, die Spuren des Krieges aber sind weiterhin allgegenwärtig. Dass Brenn- und bestimmte Nahrungsmittel knapp sind, wird man dabei noch am ehesten verschmerzen. Schmerzlicher sind, gerade an Weihnachten, vielmehr die Lücken, die der Krieg riss. In den meisten Familien fehlt jemand unwiederbringlich unterm Christbaum, der Bruder, der Sohn, der Ehemann und vor allem der Vater.
Lesezeit 4 Minuten
Kriegswaisen: Rund 700 Kinder, so schreibt die Coblenzer Zeitung, feiern in Koblenz Weihnachten ohne ihren im Krieg gefallenen Vater. Anfang Dezember ruft die Coblenzer Zeitung deshalb zu Spendenaktionen auf: „Vergesst nicht die vaterlosen Kinder unserer gefallenen Helden!