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Bendorf

Wegen Corona: Hotel Rheinblick in Bendorf stellt Betrieb ein

Von Stefanie Braun
Das Hotel Rheinblick befindet sich seit drei Generationen im Familienbesitz, sagt Mitinhaber und Küchenchef Michael Helling. Nun muss der Betrieb aufgegeben werden. Grund: das Coronajahr.
Das Hotel Rheinblick befindet sich seit drei Generationen im Familienbesitz, sagt Mitinhaber und Küchenchef Michael Helling. Nun muss der Betrieb aufgegeben werden. Grund: das Coronajahr. Foto: stefanie braun

Michael Helling kann offen sprechen – anders als manche seiner Kollegen. Denn anders als die wird seine berufliche Zukunft vielleicht nicht mehr im gastronomischen Bereich liegen, zumindest nicht mehr in dem Hotel, das seine Familie seit drei Generationen betreibt. Das Hotel Rheinblick, das oberhalb von Bendorf liegt, wird schließen und mehr als das, wohl auch abgerissen werden, um einem neuen Bauprojekt Platz zu machen.

Lesezeit: 4 Minuten
Helling legt die Karten auf den Tisch: das Coronajahr war „extrem wechselhaft“ umschreibt er. Nicht nur für ihn, sondern wohl für alle Gastronomen, hinter denen keine Kette oder ein geldgebender Investor stecktt. Das Problem ist immer dasselbe: Waren müssen gekauft, Steuern abgeführt, Mitarbeiter bezahlt und Kredite abgetragen werden. Hinzu kommen ...
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Zur Historie des Hotels Rheinblick

Die Geschichte des Hauses geht noch auf den Eisenerzabbau in Bendorf zurück. 1724 erhielt der Hüttenmeister Wilhelm Remy das Recht Eisenerz abzubauen, bis 1915, dann wurde die Grube „Werner“ geschlossen. In dem jetzigen Hotel befand sich damals der sogenannte Euler, ein Umkleideraum für die Kumpel, sowie die Verwaltung des Minenbetriebs.

Der Stolleneingang findet sich noch heute am Rand des Grundstücks, sagt Helling. Zu einem 25-Jährigen Jubiläum bekam ein Direktor 1892 ein Fotobuch geschenkt, das Original liegt heute in einem Glaskasten im Hotel. Das Buch habe wohl den Wert einer Mercedes S-Klasse, sagt Helling und den Preis wollte die Erbfamilie des Direktors auch, als sie es der Familie Helling anbot. Schließlich besann die sich: gehörten Buch und Haus doch historisch zusammen. Seit 1927 befindet sich das Haus in Familienbesitz, und war in seiner langen Geschichte schon Vereinslokal, Notpoststelle, Notlazarett, Lebensmittelladen und Ruine nach dem Zweiten Weltkrieg.
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